Die konservative Weltwoche sieht unter anderem SVP-interne Streitugkeiten als Ursache für die Abstimmungsniederlage: die medienwirksam präsentierten Vorwürfe, die die Bündner SVP-Vertreter Hansjörg Hassler und Brigitta Gadient gegen die Parteispitze erhoben, hätten bei CVP und FPD den Eindruck verstärkt, die Blocher Fraktion sei "keine Partei, sondern eine Maschine".
Den Christlich-Sozialen wirft Kolumnist Markus Somm vor, sich "... aus Unfähigkeit oder aus Hass der Linken ausgeliefert" zu haben, obwohl die Ansichten ihrer Stammwählerschaft sich "zu 75 Prozent" mit denen Blochers deckten. Die Leserschaft der Online-Ausgabe ist im Gegensatz dazu mit dem Abstimmungsergebnis nicht unzufrieden: In einer Umfrage lag Eveline Widmer-Schlumpf zu Mittag deutlich vor Christoph Blocher.
Der Tages-Anzeiger wirft der SVP vor, das Konkordanz-Prinzip falsch verstanden zu haben und sich nun in den "Schmollwinkel der Opposition" zurückzuziehen. Dass man eine Regierung, an der die SVP durch Eveline Widmer-Schlumpf und Samuel Schmid beteiligt ist, als "Mitte-Links" bezeichne, sei reine Rhetorik: Blochers Nachfolgerin sei allenfalls etwas umgänglicher und liberaler als ihr Vorgänger. Kommentator Roland Schlumpf zieht einen Vergleich zur Mechanik: Widmer-Schlumpf sei "das Schmieröl", während ihr Vorgänger "eher der Sand im Getriebe" gewesen sei.