London - Britische Ärzte haben in einer Pilotstudie bei acht Patienten mit Nierenversagen ein mobiles Dialysegerät getestet. Die Gruppe um Andrew Davenport von der University College Medical School in London berichtet im Medizinjournal "The Lancet", dass die durchschnittlich 52 Jahre alten Probanden - drei Frauen und fünf Männer - die Behandlung gut vertragen hätten.

Die Patienten trugen das in eine Weste eingearbeitete Gerät mit zahlreichen Schläuchen und Filtern, welches rund fünf Kilo wog, zwischen vier und acht Stunden mit sich herum. Dabei wurde deutlich weniger Blut gereinigt als bei einer herkömmlichen Dialyse - der Blutfluss betrug 59 statt 300 Milliliter pro Stunde. Die dabei erzielten Reinigungsergebnisse entsprachen den Erwartungen, schreiben die Mediziner (darunter der Erfinder des Gerätes vom US-Unternehmen Xcorporeal in Los Angeles.

Vor einem breiten Einsatz der Technik seien aber noch viele weitere Untersuchungen nötig, betonen die Forscher. "Diese tragbare künstliche Niere ist ein erster kleiner Schritt auf der langen Straße zu einem tragbaren Gerät zur Blutreinigung", heißt es dementsprechend auch in einem begleitenden Kommentar im Medizinjournal. Die Probanden würden das Gerät übrigens anderen Patienten empfehlen.

Hintergrund

Den Angaben zufolge gibt es weltweit rund 1,3 Millionen Menschen, deren Nieren versagen. Ihnen müssen daraufhin die sich ansammelnden Schadstoffe mehrmals in der Woche bei einer Dialyse aus dem Blut gewaschen werden. Seit vielen Jahren arbeiten Techniker daran, den Patienten mit mobilen Geräten mehr Lebensqualität zu verschaffen. (APA/dpa)