Bio ist gesund, aber teuer – so die gängige Meinung. Wir haben getestet, ob das auch zutrifft und sind in den Merkur eingefallen, um festzustellen, ob kontrolliert biologischer Anbau (kurz kbA) wirklich besser ist.
Einkaufsliste: Pizza, Schokopudding, Wein, Gummibärli, Speck, Nudeln, Sugo, ... eben nicht nur Obst und Gemüse. Ein Testergebnis vorweg: Allgemein halten die natürlichen Produkte nicht so lange wie gewöhnliche.
Die verbotene Sektion ...
... aber ich bin standhaft daran vorbei. Seltsam ist, dass ich mehr Geld einspare, seit ich meinen Schoko- und Alkoholkonsum einschränke. Beim Zigarettenkonsum war das nicht so!
Die Bio-Bärlis schnitten nicht so gut ab, genauer Wortlaut einer Testerin: "Die kosten WIEVIEL? Die sind ja voll zach und pickat ..." Ich habe davon Bauchweh bekommen, vielleicht vertrage ich nur noch Junkfood.
Obst aus kbA ist definitiv teurer und vor allem hält es nicht sonderlich lang. Und ob eine kbA-Banane aus Ecuador eingeflogen wird oder eine aus Brasilien aus nicht kbA, ist im Endeffekt egal. Beide haben einen langen Transportweg und zum Klimaschutz trägt es nicht bei.
Hier die Auflösung zum großen Bio-Obsalat-Test: Die Glasschüssel war ausschließlich mit Obst aus kbA gefüllt; fast jede/r aus der Redaktion hat richtig geraten. Einen erheblichen Geschmacks-Unterschied konnte aber niemand feststellen.
Ein großer Unterschied fand sich jedoch auf der Rechnung; fast 10 Euro mehr zahlt man für die Bio-Produkte. Man muss aber dazu sagen, dass zum Beispiel die Nudeln einer namhaften Marke gleich viel gekostet haben.
Ein seltener Anblick in meiner Küche: ein gefüllter Kühlschrank. Der Weinvergleich ergab, dass Nicht-Bio-Veltliner gefühlsmäßig schneller "einfährt" und länger auf der Zunge prickelt; allerdings ist eine Weinflasche mit dem "Ja, natürlich"-Logo nicht wirklich eine Augenweide.
Endergebnis: Ob bio oder nicht, bleibt dem Geschmack und dem Geldbörsl überlassen. Meine Meinung: Bio ist zu teuer und schmeckt manchmal nach gar nichts. Gründler bleibt gewöhnlich. (derStandard.at, 13.12.2007)