Weihnachten wirft sein Licht auf die Sportler und Funktionäre, und die Schatten fliehen.

Elmar Lichtenegger ist zum zweiten Mal positiv auf Nandrolon getestet worden, wieder weiß er nicht, wie er dazu kommt. Vielleicht war wie beim ersten Mal eine verunreinigte Zusatznahrung sein Verhängnis. Der von der FPÖ einst für politische Arbeit rekrutierte Hürdensprinter ist in aller Unschuld zurückgetreten.

Umweltminister Josef Pröll wiederum drängt die Geister der von der EURO zusätzlich verursachten, 40.000 Tonnen CO2 umfassenden Umweltverschmutzung und des Klimawandels mit einem Projekt zurück, das der Ölkonzern BP Austria unterstützt. Und zwar mit 1,5 Cent pro Liter Ultimate Diesel, der während der EURO verkauft wird. Und da wird stets behauptet, Pröll bringe nichts zusammen oder die Ölfirmen täten Umweltbewusstsein nur heucheln.

Die Wiener Grünen rufen den sportlichen Weihnachtsfrieden aus und die Menschen zu sich, die nicht mehr benötigte, saubere Fußballkleidung herschenken wollen. Die Ausrüstung wird der Fußballschule Delta Cultura im westafrikanischen Inselstaat Kap Verde gebracht, die Sachen können im Grün-Raum, Favoritenstraße 22, 1040 Wien (gegenüber U1-Lift Taubstummengasse, Mo-Do 17-19 Uhr) abgegeben werden.

So warten alle auf ihren Erlöser, die Bundesliga legt eine Pause ein und erlöst das Publikum für einige Wochen von der unerträglichen Spannung, bis Mitte Februar, in der Endphase des Skiweltcups, die Saison wieder beginnt. Dann sollte auch die Frage geklärt sein, wann Hermann Maier ins Privatleben tritt. Er wird keine Zusatznahrung dafür benötigen. (Johann Skocek, DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 14. Dezember 2007)