London - Infektionen der Atemwege erhöhen in den darauf folgenden Wochen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Dieses Resultat einer englischen Studie könnte erklären, warum Herzinfarkte und Schlaganfälle im Winter gehäuft auftreten.

Schon seit Jahren wissen Mediziner, dass sich Infarkte und Schlaganfälle in den Wintermonaten häufen. Nun werteten Statistiker der London School of Hygiene & Tropical Medicine die Daten von zwei Millionen Patienten aus fast 500 Arztpraxen aus. Resultat: In der Woche nach einem Atemwegsinfekt verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, einen Infarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Dies gilt laut einem Bericht im "European Heart Journal" für Männer und Frauen sowie für alle Altersgruppen. Danach sinkt die Gefährdung und erreicht etwa einen Monat nach dem Infekt wieder das Normalmaß.

Die Studie ergab auch Hinweise darauf, dass Infektionen des Harntraktes das Risiko für Herzkreislauf-Probleme erhöhen. Das Resultat zeigt nach Ansicht der Forscher, wie wichtig es ist, die Infektionsrate durch Impfungen und andere Präventionsmaßnahmen zu senken. (APA/AP)