Nur Aushängeschild Raich hatte vor einem Jahr als Dritter die Qualifikation für den zweiten Durchgang geschafft. Der Pitztaler war dann am Weg Richtung Podest, fädelte jedoch im Schlussabschnitt ein - die totale Pleite des "Power Teams" war perfekt. "Wäre Raich ins Ziel gekommen, wäre er aufs Podest gefahren und niemand würde mehr über diesen Tag sprechen", weiß ÖSV-Technikcheftrainer Christian Höflehner, der selbst nicht mit dabei war, da er sich im Vorjahr eine Auszeit vom Skisport genommen hatte.
"Aber mir hat daheim vor dem Fernseher das Herz geblutet", so Höflehner. Im ersten Lauf hatten sich die Österreicher reihenweise per Ausfall "verabschiedet". Zunächst die Stars Mario Matt, Rainer Schönfelder und Manfred Pranger, danach die Hoffnungsträger Christoph Dreier und Alexander Koll. Kurt Engl, Romed Baumann und Martin Marinac kamen zwar ins Ziel, verpassten aber mit den Rängen 37, 38 und 44 die Quali fürs Finale.
Auch wenn damals zum Unvermögen sehr viel Pech hinzugekommen ist, gelernt haben die Österreicher aus diesem Tag auf jeden Fall. Denn Chefcoach Giger hatte nach dem Debakel auch eventuelle Fehler bei der Vorbereitung eingestanden. Nämlich, dass seine Truppe "vielleicht zu viel bei sehr guten Verhältnissen" trainiert hätte. Und das hat sich seitdem geändert.
Den Slalom in Alta Badia gibt es erst seit 2006, als Nachfolger für das Flutlichtrennen von Madonna. Der Start erfolgt im Schlussteil des Steilhangs, dann geht es relativ flach Richtung Ziel dahin. "Das ist ein Slalom, bei dem man voll attackieren muss", so Höflehner. Allzu sehr gewöhnen müssen sich die Läufer aber an den Slalom nicht, denn in der kommenden Saison wird das Rennen nicht mehr im Programm stehen. Stattdessen soll ein Slalom in Sestriere ausgetragen werden.