Brüssel - Tausende Belgier haben am Samstag in
Brüssel für mehr Kaufkraft demonstriert. Die Preise stiegen schneller
als Löhne und Gehälter, argumentierten die drei führenden
Gewerkschaften des Landes. Die Generalsekretärin der sozialistischen
Gewerkschaft FGTB, Anne Demelenne, hob die gesellschaftlichen Kosten
der sechsmonatigen Regierungskrise in Belgien hervor: "Sechs Monate,
in denen die Preise für Kraftstoff und Lebensmittel in die Höhe
schießen."
Die Gewerkschaften sahen ihren Zug durch die Hauptstadt auch als
Aufruf an die Politiker, endlich eine Regierung zu bilden und sich
"um die wahren Probleme der Menschen" zu kümmern. Die Organisatoren
hatten rund 20.000 Teilnehmer erwartet. Die Polizei zählte 18.000
Demonstranten. Der Streikaufruf einer kleinen Bahn-Gewerkschaft
behinderte die Anreise vieler Demonstranten: Vor allem im Raum
Antwerpen, Brüssel und Charleroi fielen nach Rundfunkangaben am
Samstag zahlreiche Züge aus. (APA)