Paris - Die USA haben Pakistans Präsident Pervez Musharraf aufgefordert, der Opposition vor der Parlamentswahl im Jänner einen besseren Zugang zu den Medien zu gewähren. Es sei zwar gut, dass Musharraf den Ausnahmezustand in Pakistan nach sechs Wochen nun wieder aufgehoben habe, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice am Sonntagabend in Paris. Doch müsse es nun kräftige Anstrengungen geben, um sicherzustellen, dass es vor der Wahl am 8. Jänner ausreichend Möglichkeiten für einen wirklichen Wahlkampf gebe. Das bedeute auch, dass die Opposition Zugang zu den Medien bekomme. Es seien freie und faire Wahlen erforderlich, um Pakistan auf dem Weg zur Demokratie voranzubringen.

Musharraf hatte am Samstag die Verfassung wieder in Kraft gesetzt und freie Parlamentswahlen im Jänner versprochen. Das schürte im Westen die Hoffnungen auf eine Stabilisierung des Landes. Die Opposition und auch viele normale Bürger zeigten sich aber skeptisch. Sie erwarten, dass die strenge Überwachung der Medien und der Justiz auch nach Ende des Ausnahmezustandes anhalten und keinen fairen Wahlkampf ermöglichen wird.

Pakistanische Medien warfen Musharraf vor, mit dem Verbot von Fernseh-Liveübertragungen die Wahlkampfberichterstattung kontrollieren zu wollen. Einer der größten TV-Kanäle Pakistans ist wegen vergangener regierungskritischer Inhalte mit einer kompletten Sendesperre belegt. Zudem befinden sich weiterhin einige Rechtsanwälte und Richter unter Hausarrest. (APA)