München - Die hessische Landesregierung erwägt ein Verbot des Ganzkörperschleiers Burka an Schulen. Ein voll verschleiertes Mädchen könne nicht gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen, sondern werde "massiv an der Entfaltung seiner Persönlichkeit behindert", sagte Ministerpräsident Roland Koch dem Nachrichtenmagazin "Focus". Jede Schülerin müsse ihr Gesicht offen zeigen können. Es sei nicht hinnehmbar, dass sich Muslime aus den eigenen Reihen unter Druck gesetzt fühlten.

Sportunterricht für alle

Zum Schulbesuch gehöre auch, dass jeder Schüler am Sport- und Schwimmunterricht, an Wandertagen und Klassenfahrten teilnehme. "Auch darum werden wir uns in der nächsten Legislaturperiode kümmern", kündigte der CDU-Politiker an. Das Tragen von Kopftüchern wolle er Schülerinnen allerdings nicht verbieten. "Hier gilt das Toleranzgebot", wird der Ministerpräsident zitiert. In Hessen ist am 27. Jänner Landtagswahl. Koch versucht immer wieder, vor Wahlen mit einem harten Kurs in der Ausländerfrage zu punkten. (APA/AP)