"Die Herausforderung ist etwas im Rechner nachzubilden, das man eigentlich nicht streng beschreiben kann"
Robotische Segelboote stellen hohe Anforderungen an die künstliche Intelligenz der Systeme. "Die Herausforderung ist etwas im Rechner nachzubilden, das man eigentlich nicht streng beschreiben kann", erläutert Roland Stelzer von der InnoC und Projektleiter des roboat-Projekts gegenüber pressetext. "Wind und Wellen sind nicht vorhersagbar, das System muss auf jede erdenkliche Situation reagieren können", beschreibt Stelzer die Komplexität der Aufgabenstellung weiter. Im Hinblick auf Langzeit-Einsätze stelle das höchste Anforderungen an Robustheit und Stabilität der Software. Der Lösungsansatz des roboat-Projekts sind laut Stelzer Algorithmen, die wie ein Segler reagieren. "Das System würde auf jedem Boot funktionieren", erklärt er den Vorteil. Das habe man beim Umstieg von einem 1,4-Meter-Modellbauboot auf das jetzige Vier-Meter-Boot auch in der Praxis nachgewiesen.
"Wir entwicklen ein nachhaltiges Energiekonzept, damit das Boot energieautark wird"
Ein zweites wesentliches Problem am Langzeit-Einsatz von robotischen Segelbooten ist die Energieversorgung. "Wir entwicklen ein nachhaltiges Energiekonzept, damit das Boot energieautark wird", sagt dazu Stelzer. Neben Sonnen- und Windenergie kommt beim roboat-Projekt dabei eine Wasserturbine zum Einsatz. Bei der Weltmeisterschaft soll sich dieses in einem 48-Stunden-Rennen bewähren, um im Herbst bei der Microtransat 2008 für das Wagnis einer vollautonomen Atlantiküberquerung gerüstet zu sein. Langfristig könnten robotische Systeme für Segelboote laut Stelzer als Entlastung für Skipper oder als Notfallsysteme dienen. Auch energieautarke Roboterboote als mobile Sensorbojen seien denkbar.
Zusage