Wien – Sollte diesmal nichts dazwischenkommen, so wird der Verkauf der Klavierfabrik Bösendorfer noch diese Woche unter Dach und Fach sein. Der japanische Konzern Yamaha hat am Montag seine Organbeschlüsse gefasst, die Verkäuferin Bawag soll das spätestens am Dienstag tun (da ist Vorstandssitzung) und sich die Sache dann per Umlaufbeschluss vom Aufsichtsrat absegnen lassen.

Die Tickets für den Flug zur Unterschrift in Wien haben die Japaner schon in der Tasche, allen voran der Chef der Musikinstrumenten-Sparte des Riesenkonzerns, Hiro Okabe. Am 21. Dezember soll der Vertrag unterschrieben sein, gleich darauf wollen sich die neuen Bösendorfer-Eigner den Mitarbeitern vorstellen. Der Kaufpreis soll in Summe rund 14 Millionen Euro betragen: Rund acht Mio. Euro davon entfallen auf die Schulden, die die Klavierbauer bei der Bawag angehäuft haben und die Yamaha übernimmt, weitere rund sechs Mio. Euro fließen in cash.

Zudem haben die Japaner der Bawag (sie garantiert für die Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts für Bösendorfer) in einem "gentleman's agreement" zu einem Vorschuss bereit erklärt, sollte das Bare der Klavierbauer (wie öfter zu Jahresende) nicht bis zum Closing reichen. Selbiges soll noch heuer stattfinden; spätestens aber in den ersten zwei Jänner-Wochen. Was noch fehlt ist das Okay der Kartellbehörde in Deutschland, wo Bösendorfer Verkaufsstellen hat, Yamaha auch Klaviere produziert und gut im Geschäft ist. In Österreich spricht aus kartellrechtlicher Sicht nichts gegen den Deal. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.12.2007)