Maxi Blaha, Gabriele Deutsch (re.) mögen Barnes.

Foto: Pachlatko
Ein Abend, erst recht ein Abenteuer über Djuna Barnes , muss sich auf vielen Ebenen bewegen. Denn die exzentrische Autorin und Journalistin, die es aus dem Greenwich Village der 1910er-Jahr hinaus ins noch freizügigere Paris der 20er und 30er zog, hat ebendiese selbst bedient und gelebt. Als anfänglich unterschätzte Protagonistin einschlägiger Künstlerzirkel, als laszive und selbstbestimmte Frau, als Opfer von Vergewaltigung und Inzest in ihrer Kindheit, als scharfzüngige Kritikerin und als tief verletzte Liebhaberin. Ihrer habhaft werden bedeutet, sich mit ihr treiben zu lassen - durch ihr Werk, in dem sie den zwischenmenschlichen Begegnungen ihres Lebens nostalgische bis gemeine Denkmäler gesetzt hat. Maxi Blaha und Gabriele Deutsch haben sich ebendiesen Facettenreichtum als Ziel gesetzt und laden ab Dienstag im Programm Nachtgewächse zur Erkundung des Oeuvres von Djuna Barnes, vom Ladies Almanack bis Nightwoods , von Ryder bis zu The Antiphon . Die musikalische Begleitung übernimmt dabei Bernhard Walchshofer an Cello, Akkordeon und singender Säge. (wos /DER STANDARD, Printausgabe, 18.12.2007)