New York - Der Gouverneur des US-Bundestaats New Jersey hat am Montag ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe in Kraft gesetzt. Dies sei ein "Tag des Fortschritts" für New Jersey und für Millionen von Menschen in den USA und weltweit, welche die Todesstrafe ablehnen, erklärte der Demokrat Jon Corzine. Am Sonntag hatte er die Todesurteile für acht in New Jersey in der Todeszelle einsitzende Gefangene in lebenslange Haft ohne Aussicht auf bedingte Haftentlassung umgewandelt.

Erstmals seit vierzig Jahren

Drei Tage nach dem Senat von New Jersey hatte am vorigen Donnerstag auch das von den Demokraten dominierte Abgeordnetenhaus einen Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe verabschiedet. Erstmals seit 40 Jahren beschloss damit das Parlament eines US-Bundesstaates ein entsprechendes Gesetz. Als Höchststrafe gilt in New Jersey künftig die lebenslange Haft ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung. Menschenrechtsgruppen forderten andere Bundesstaaten auf, dem Beispiel zu folgen.

New Jersey hatte die Todesstrafe 1976 wieder eingeführt, nachdem das Oberste Gericht der USA ein bundesweites Verbot aufgehoben hatte. Allerdings galt in dem Bundesstaat im Nordosten der USA so wie in zwei Dutzend anderen Bundesstaaten ein Moratorium für Hinrichtungen. Zuletzt hatten 1965 Iowa und West-Virginia die Abschaffung der Todesstrafe gesetzlich beschlossen. In 37 Bundesstaaten ist die Todesstrafe derzeit legal. (APA)