Weiterhin dominant bleibt das außereuropäische Kino, vornehmlich aus Hollywood, mit einem Anteil von 77 Prozent. Europäische Filme liegen im direkten Vergleich bei annähernd gleicher Filmzahl bei nur 23 Prozent. An diesem Stand wird sich auch im Jahr 2007 nichts ändern, in dem der erfolgreichste österreichische Film, der Bergsteiger-Dokumentarfilm Am Limit, auf gerade mal 38.622 Besucher kam, während Fluch der Karibik 3 715.922 Menschen sahen.
ORF-Backbone bricht
"Auftragsproduktionen sind das absolute Backbone der österreichischen Filmwirtschaft" – mit diesen Worten sprach Teichmann auch die Auseinandersetzung der Branche mit dem ORF an. Die für 2008 angekündigten Einsparungen – allein 2006 wurden um rund 30 Fernsehfilme weniger produziert – hätten "dramatische Auswirkungen". Er fürchte einen "strukturellen Kahlschlag", der vor allem zahlreichen kleineren Produktionsfirmen die Existenz kosten dürfte. Ein Teil jener Rundfunkgebühren, die nicht in den ORF, sondern in den Bund fließen, soll für den Film nutzbar gemacht werden, fordert Teichmann.
Der österreichische Film ist im Ausland und auf Festivals erfolgreich, aber "die Wertschöpfung im Inland ist absolut ausbaufähig", so der ÖFI-Direktor weiter. Daher müsse die Verwertung gestärkt und die Publikumsakzeptanz erhöht werden. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit erklärt sich aber auch durch die geringen Budgets. Insgesamt standen den Förderinstitutionen 2006 knapp 37,4 Mio. Euro zur Verfügung, das Gesamtzusagevolumen betrug 35,4 Mio. Euro. Rund 29,3 Mio. waren davon für die Herstellung und nur 2,4 Mio. für die Verwertung vorgesehen. 30 Kino- und 54 Fernsehfilme sowie 20 "sonstige Filme" (vorwiegend unter 60 Minuten) wurden gefördert: 2005 waren es in allen Sparten mehr (33/82/41).