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Stephan Görgl war als 15. zweitbester Österreicher im Alta Badia-Riesentorlauf.

Foto: AP/ Trovati
La Villa/Alta Badia - Österreichs Ski-Herren haben in den 14 vorweihnachtlichen Weltcup-Bewerben vier Siege, vier zweite Plätze und zwei dritte Plätze eingefahren. "Das ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahr", zog Cheftrainer Toni Giger zufrieden Bilanz. Für die Siege sorgten Michael Walchhofer (Abfahrten in Beaver Creek und Gröden), Benjamin Raich (Slalom in Bad Kleinkirchheim) und Hannes Reichelt (Super-G in Beaver Creek).

In der vergangenen Saison hatten die ÖSV-ler zu diesem Zeitpunkt 1 Sieg, 3 zweite Plätze und 3 dritte Plätze auf dem Konto gehabt. Gestört wurde der Weihnachtsfrieden durch die schwere Verletzung von Manfred Pranger. Der Tiroler zog sich bei seinem Sturz am Montag im Alta-Badia-Slalom einen Kreuzbandriss zu und fällt für den Rest der Saison aus.

Musterschüler Raich

Der absolute Musterschüler im ÖSV-Team ist und bleibt Raich. Der Tiroler hat bereits 521 Punkte auf dem Konto, um 68 mehr als sein erster Verfolger Didier Cuche (SUI). Dass der normalerweise erst ab Jänner zu absoluter Hochform auflaufende Doppel-Olympiasieger 2006 diesmal bereits vor Weihnachten so stark und konstant war, ist für Giger keine Überraschung. "Wir haben daran gearbeitet, dass er über die gesamte Saison gut in Form ist."

Cuche, Albrecht, Ligety, Miller

Nicht nur in seinen technischen Paradedisziplinen, sondern auch im Super-G hat Raich seinen Chef voll überzeugt. "Das Schwerpunkttraining im Super-G in Portillo hat sich voll ausgezahlt", weiß Giger über den Super-G-Zweiten von Lake Louise. Als schärfste Rivalen im Gesamt-Weltcup sieht der Salzburger die beiden Schweizer Cuche und Daniel Albrecht sowie das US-Duo Ted Ligety und Bode Miller.

Kugeln

Da in diesem Winter kein Großereignis auf dem Programm steht, lautet Gigers Devise für die restliche Saison ganz klar: "Wir wollen so viele Kugeln wie möglich holen." Im Gesamt-Weltcup ist Raich auf einem guten Weg, in den Disziplinen-Wertungen heißen die großen Hoffnungen in der Abfahrt Walchhofer, im Super-G Raich, Reichelt, Mario Scheiber und Christoph Gruber, im Riesentorlauf Raich, im Slalom Mario Matt, Reinfried Herbst und Raich und in der Super-Kombi einmal mehr Raich.

Konstanz und Konkurrenz

Giger weiß aber auch, dass nicht alles eitel Wonne ist. "Wir hatten sensationelle, allerdings auch weniger gute Rennen. Wir müssen an unserer Konstanz arbeiten. Damit wir bei den verschiedensten Verhältnissen und Kurssetzungen vorne dabei sind." Und noch etwas haben Giger und Co. im bisherigen Winter gelernt: "Die Konkurrenz ist sehr, sehr stark."

Breite

Über mangelnde Internationalität kann man sich bisher wahrlich nicht beklagen. Denn bisher standen bei den Herren-Rennen bereits Athleten aus 12 Nationen auf dem Podest, nämlich aus Österreich, Kanada, den USA, der Schweiz, Norwegen, Liechtenstein, Finnland, Italien, Schweden, Frankreich, Deutschland und Tschechien.

Verletzungspech

Die Blessur von Pranger war leider nicht das einzige Verletzungspech der ÖSV-Herren in der laufenden Saison. Hans Grugger, der mit den Folgen eines Kreuzbandrisses kämpft, Rainer Schönfelder, der sich in Bad Kleinkirchheim den linken Oberarmkopf angebrochen hatte, und Matthias Lanzinger, der sich trotz Handbruch durchbiss, waren die prominentesten Opfer. "Das sind Leute, die für Stockerlplätze und sogar Siege sorgen können", weiß Giger. Hinzu kommen die Knieprobleme von Scheiber.

Über die bisherigen Darbietungen von Hermann Maier nach seinem Wechsel von Atomic zu Head meinte Giger: "Teilerfolge sind da, abschnittsweise ist Maier sehr schnell. Leider hat er noch kein komplettes Rennen ins Ziel gebracht. Aber das kann sich entwickeln." Vielleicht schon in Bormio, wo mit der Abfahrt am 29. Dezember das nächste Rennen wartet. Die Anreise der ÖSV-Crew erfolgt am 26. Dezember. (APA)