Wien - Nach den jüngsten Luftangriffen der Türkei im Norden
des Irak sind bereits 1.800 Menschen aus den Regionen Suleimaniya und
Arbil (Erbil) auf der Flucht, erklärte der geschäftsführende
Leiter des UNHCR-Büros in Österreich, Roland Schönbauer. "Es herrschen harsche Bedingungen",
sagte Schönbauer, der auf die winterlichen Wetterverhältnisse verwies.
Mehrere Menschen seien bei dem türkischen Bombardement verwundet
worden und eine Frau wurde sogar getötet, sagte Schönbauer unter
Berufung auf Mitarbeiter des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR)
in der betroffenen Region. Insgesamt seien zehn Dörfer betroffen. Die
Schwierigkeit bestünde für die flüchtenden Familien darin, einen
neuen "Unterschlupf" anzumieten, da sich die Mietpreise zwischen 200
und 300 Dollar bewegten, stellte Schönbauer fest.
Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat habe mit Hilfe von
Partnerorganisationen umgehend damit begonnen, Decken, Matratzen,
Laternen, Plastikplanen, Küchensets und Seife zu verteilen. Das zum
Heizen dringend benötigte Kerosin wird laut Schönbauer von den
kurdischen Lokalbehörden bereitgestellt. Auch eine Sprecherin des
UNHCR-Zentralbüros in Genf äußerte "große Sorge" über die von den
türkischen Luftangriffen ausgelöste Flüchtlingsbewegung im Nordirak. (APA)