Vier Monate nach dem sechsfachen Mafia-Mord in Duisburg hat die Polizei in Deutschland und in Italien vier Verdächtige festgenommen. Der mutmaßliche Drahtzieher des Blutbads, der mit einem europäischen Haftbefehl gesuchte Giovanni Strangio, sei dagegen weiter flüchtig, teilte die Polizei am Dienstag in Reggio Calabria mit. Die Haftbefehle richteten sich gegen Angehörige des süditalienischen 'Ndrangheta-Clans Nirta-Strangio. Je zwei Verdächtige wurden in Deutschland - in Oberhausen sowie in Frechen bei Köln - und im kalabrischen San Luca verhaftet. Nach Angaben deutscher Behörden wurden dagegen fünf Haftbefehle vollstreckt. Am 15. August waren vor einer Pizzeria in der Duisburger Innenstadt sechs italienische Mitglieder des Vottari-Pelle-Romeo-Clans mit Kopfschüssen getötet worden. Die Männer waren zwischen 16 und 39 Jahren alt. Der italienische Innenminister Giuliano Amato lobte den Schlag gegen die Mafia als beispielhafte europäische Zusammenarbeit im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. "Mit diesen Festnahmen wird in der Offensive gegen die kalabrische Mafia eine neue Gangart eingelegt", sagte der Minister in Rom. Zuletzt waren in Neapel und auf Sizilien mehrere Mafia-Bosse festgenommen worden. (APA/dpa)