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Damit sich mehr Frauen für eine Forscherinnenkarriere entscheiden, wird das Programm fFORTE ausgebaut.

Foto: Reuters/Charisius

Die Initiative Frauen in Forschung und Technik (fFORTE) wird nach der Pionierphase 2002 bis 2007 nicht nur weitergeführt, sondern bis 2012 sogar ausgebaut: Das meldet der Forschungsrat in einer Aussendung am Montag.

fFORTE habe bisher gezeigt, wie man Frauen erfolgreich den Rücken stärkt und welche besonderen Qualifikationen Frauen einbringen, wenn es darum geht, zukunftsorientierte Forschung zu betreiben. Konkret habe die Initiative beispielsweise bewirkt, dass mehr Professorinnen an Österreichs Universitäten, mehr Studentinnen in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern und mehr Frauen in der industriellen Forschung zu finden seien. Darüber hinaus konnte der Frauenanteil bei den Doktoratsabschlüssen in technischen, naturwissenschaftlichen und medizinischen Fachbereichen in den letzten fünf Jahren von 28 auf 32 Prozent gesteigert werden, heißt es.

Die Initiative beinhaltet derzeit 24 umfassende Aktionslinien, vom Mentoringnetzwerk über die Förderung struktureller Maßnahmen in der industriellen Forschung bis zur Professorinnenförderung. Es soll eine breit gefasste Zielgruppe angesprochen werden von Schülerinnen bis zu Forscherinnen in Unternehmen.

Die fFORTE-Maßnahmenpalette, unterstützt von den Mi nisterien Wissenschaft, Infrastruktur, Unterricht und Wirtschaft, umfasst etwa das Stipendienprogramm Doc-fFORTE oder fFORTE-Coachings, die Frauen Know-how für die Einreichung von EU-Forschungsprojekten vermitteln. Dadurch habe sich der Anteil österreichischer Frauen an EU-Forschungsprogrammen signifikant erhöht.

Und über FIT - Frauen in die Technik, MUT - Mädchen und Technik sowie das IMST-Gender-Netzwerk sei es gelungen, vermehrt das Interesse der zehn- bis 18-jährigen Schülerinnen an naturwissenschaftlich-technischen Studienrichtungen und Arbeitsfeldern zu wecken.

Nach fünfjähriger erfolgreicher Pionierphase (2002-2007) wird fFORTE in seiner neuen Entwicklungsperiode (2009- 2012) nun ausgeweitet. Wie notwendig diese Maßnahmen sind, offenbaren aktuelle Zahlen: Österreich rangiert in EU-Erhebungen zur Frauenbeschäftigung im technischen Sektor auf dem vorletzten Platz. Der Forschung und auch der Wirtschaft gehen damit wichtige Humanressourcen verloren, wie Günther Bonn vom Forschungsrat nun bestätigt: "Frauen sind zunehmend wichtig für das Innovationssystem." fFORTE sei es gelungen, Frauen als unverzichtbaren Teil der österreichischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft bewusst zu machen. Dieses Bewusstsein müsse nun noch weiter ausgebaut werden. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19. 12. 2007)