Havanna - Die kolumbianische Guerillabewegung FARC hat laut einem kubanischen Medienbericht die Freilassung von mindestens drei Geiseln angekündigt, darunter eine Mitarbeiterin der früheren Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Die Geiseln sollten dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez übergeben werden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Prensa Latina am Dienstag. In einer Erklärung der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) hieß es demnach, freigelassen würden Betancourts Mitarbeiterin Clara Rojas, deren Sohn Emmanuel und die frühere Kongressabgeordnete Consuelo Gonzalez.

Rojas wurde im Februar 2002 gemeinsam mit Betancourt verschleppt. Im vergangenen Jahr schrieb der kolumbianische Journalist Jorge Enrique Botero in einem Buch, Rojas habe nach einer Beziehung mit einem der Rebellen einen Buben zur Welt gebracht. Gonzalez wurde im September 2001 entführt. Insgesamt hat die FARC 46 Geiseln zum Teil seit Jahren in ihrer Gewalt.

Im Austausch für die Verschleppten verlangen die Rebellen die Freilassung Hunderter inhaftierter Gesinnungsgenossen. Ein Vermittlungsversuch Chavez' scheiterte im November, als ihm sein kolumbianischer Amtskollege Alvaro Uribe das Mandat entzog. Direkte Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und den Guerilleros wurden schon im Jahr 2002 abgebrochen. (APA/AP)