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Jacob Zuma während der Abstimmung auf dem ANC-Kongress.
Der neugewählte ANC-Parteichef Südafrikas besitzt keinen Schulabschluss, er steht in scharfem Kontrast zu dem Intellektuellen Mbeki. Der 65-jährige Zuma trat mit 17 Jahren in den ANC ein und wurde im militärischen Flügel aktiv. Als Guerilla-Befehlshaber machte er sich in der Befreiungsbewegung einen Namen und saß wegen Staatsverrats zehn Jahre im Gefängnis auf Robben Island.
Nach seiner Freilassung ging er ins Exil nach Mosambik und Sambia. 1990 kam er als einer der ersten ANC-Politiker nach Südafrika zurück und nahm an den Verhandlungen mit der weißen Regierung über demokratischen Wahlen teil. Befürworter Zumas preisen seine Verdienste als ANC-Freiheitskämpfer, doch er hat seinen Ruf auch durch Korruptionsvorwürfe beschädigt.
Obwohl er von einer Anklage wegen Vergewaltigung freigesprochen wurde, hatte Zuma sich durch seine naiven Äußerungen während des Gerichtsprozesses in ein schlechtes Licht gesetzt. Er schlief mit einer HIV-infizierten Frau ohne Kondom und sagte vor Gericht, er habe anschließend geduscht, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. Noch heute machen seine Gegner Witze über den „Dauerduscher Zuma“. Trotz seines haushohen Sieges als Chef der Regierungspartei auf der ANC-Konferenz, kommen viele Südafrikaner mit Zumas Aussagen nicht zurecht.