Unsicherheiten bei Patienten
"Ich habe immer gesagt, es geht uns um volle Transparenz", betonte Wehsely. Nachdem erstmals Vorwürfe aufgetaucht waren, sei sofort eine unangemeldete Erstbesichtigung im Spital erfolgt. Die in einer Tageszeitung veröffentlichte Darstellung habe sich jedoch als nicht richtig erwiesen. Wehsely kritisierte, dass es nun Verunsicherung sowohl bei den Patienten als auch beim Personal gebe. Menschen, die in der betreffenden Station arbeiten, würden diffamiert.
KAV-Chef Marhold wies Berichte zurück, wonach ärztliche Maßnahmen - wie der Einsatz von Netzbetten - erst im Nachhinein genehmigt worden seien. Es seien Dokumente veröffentlicht worden, die dies bestätigen sollen. Laut Marhold hat es sich bei den Unterlagen jedoch um Meldungen an die Sachwalter gehandelt, mit denen die Vertreter der Patienten über die Behandlung informiert worden seien.
Zudem seien die Fixierungen von Patienten nicht durchgängig geschehen, sondern dazwischen immer wieder aufgehoben worden, betonte Marhold. Er kündigte an, dass es in Zukunft auch vor ärztlichen Anordnungen eine Meldungen an die Sachwalterschaft geben wird - um Missverständnisse auszuschließen, wie er betonte.
Massive Kritik übte der sichtlich erboste KAV-Direktor auch daran, dass mit Bildern von Patienten suggeriert werde, das die Betreuung schlecht sei. Menschen, die im Bett ihren Kot absetzten und dabei tobten, seien schwer krank - aber nicht schlecht betreut. Oft sei eine Reinigung erst möglich, nachdem sich die Person beruhigt habe. Laut Marhold werden nun rechtliche Schritte gegen jüngste Medienberichte geprüft.
Ziel: Psychiatrie mit null Beschränkungen
Stephan Rudas, Chefarzt der Psychosozialen Dienste Wien (PSD), betonte, dass es Beschränkungen der persönlichen Freiheit in der Psychiatrie bis auf weiteres geben wird: "Eine Psychiatrie mit null Beschränkungen ist das Ziel, aber so weit sind wir noch nicht."
Reinigung der Station