Nachdem Andreas Huber seit Jahren ein sehr klares Galerieprogramm fährt, bringt man ihn nicht so schnell mit einem "Ausweichmanöver" in Verbindung. In der gleichnamigen Ausstellung zeigen nun aber ausgewählte Künstler, dass man durch ein Manöver nicht unbedingt von seinem Weg abkommen muss.

Die Bezugnahme auf modernistisches Formenvokabular taucht in der Galerie Huber nicht das erste Mal auf: Schon öfters haben dort Künstlerinnen und Künstler diverse Strategien der Aneignung in Anspruch genommen und die großen Versprechungen der Moderne mit ihren kleinen Formaten umschifft. Diesmal übernehmen diese Aufgabe sechs junge Kunstschaffende, von denen Andreas Huber einige schon länger vertritt: Volker Eichelmann beispielsweise, der das Medium der Collage mit Informationsästhetiken bricht, oder aber auch Florian Schmidt, der mit seinen Arbeiten die Abstraktionsgeschichte befragt. Die in Berlin lebende Künstlerin Mani Hammer zeigt Entwürfe von eigenen kleinen Kosmologien, und die polnische Künstlerin Marzena Nowak überträgt Schnittmuster von Stoffresten auf die Leinwand, um die als avantgardistisch eingestuften Abstraktionsformen auf ein kleineres Maß herunterzubrechen.

Mit den formalen Entwicklungen der Abstraktion befasst sich auch Christian Frosi, der diese mit Begriffen von Subjekt und Öffentlichkeit in Beziehung setzt, während die Arbeit von Mandla Reuter dem Ausstellungstitel vielleicht am besten entspricht: Ohne eine einzige Linie gezeichnet zu haben, zieht sie eine neue Wahrnehmungsebene ein, indem sie einfach alle sieben Minuten den Stromfluss in der Galerie unterbricht. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.12.2007)