Wer so kaltschnäuzig ist, Weihnachtspapier überhaupt noch zu verwenden, engagiert sich dafür in Müll, d.h. er "trennt" dasselbe nach Gebrauch (Tixofuzel, Buntbänder, Aufkleber etc. abfummeln) und führt die so gefüllten Meinlamgraben-Taschen dann zusammen mit den leeren Louise-Pommery- und Polz-Flaschen im Toyota Prius zum Container-Platz.
100 Jahre nach Freud darf der Homo erectus seine Analphase exemplarisch und coram publico ausleben. Was früher geizig oder schofel war, ist heute grün, öko und umweltbewusst. Das Wiederbefüllen von Chichiwasserflaschen, das Umadressieren von Kuverts, das Weiterverwenden von Schnepfenboutiquentüten und Eiscremedosen. Das Horten von Hotelseifen und Airline-Socken, das Schlucken von abgelaufenen Bioschafjoghurts, aber auch das Einfrieren der Thermostate auf 14° C - alles nicht mehr peinlich, sondern total toll und verantwortungsvoll. (Was George Clooney wohl mit all seinen Automatenkaffee-Alutatzerln macht? Sammeln, einschicken und gegen den Rollstuhl für Bedürftige eintauschen, what else?)
Das Schlechte am Gutsein rechnet uns der britische Ökonom und Grün-Abgeordnete Chris Goodall vor: Eine Fünf-Kilometer-Fahrt im Mittelklassewagen (zum Glascontainer!) pufft etwa ein Kilo CO2 in die Atmosphäre, ein ebenso langer Fußmarsch verbraucht an die 180 Kalorien. Was aber der AMA-Österreicher ("Fleisch bringt's") dann mit zehn Deka Rindfleisch, ergo 3,6 Kilo Emissionen kompensieren muss.