Romantische Location beim Naschmarkt, gekocht wird wie bei Muttern: Das "Königlich" von Gerda König.

Foto: Gerhard Wasserbauer

In unmittelbarer Naschmarktnähe, dort wo einst das Balkanlokal "Makedonja" war, hat vor kurzem das "Königlich" eröffnet. Gerda König ist die Betreiberin. Zwar lernte sie als junges Mädchen Köchin/Kellnerin, übte den Beruf "wegen der Kinder" aber niemals aus. Die sind inzwischen aus dem Haus, da war es endlich Zeit. Wie meist, wenn Quereinsteiger sich fürs Kochen und Wirtsein entscheiden, fällt auch hier der besondere Einsatz und eine bis ins Detail spürbare Freude am Empfangen von Gästen auf. "Der Platz hier ist ganz meins", sagt Frau König, "und deshalb heißt es auch Königlich."

Absolut romantisches Flair

Vom Vorgängerlokal ist nur noch die schmale, rotgelackte Bar übrig geblieben, sie wirkt in den nunmehr in zarten, warmen Gelbtönen gehaltenen Räumen aber durchaus elegant. Tische und Stühle wurden mit weißem Stoff bezogen, die Beleuchtung ist gut gelungen und gibt den verwinkelten Räumen intime Atmosphäre - das hat absolut romantisches Flair.

 

Die kleine Karte wechselt regelmäßig, dazu gibt es ein wöchentlich neu geschriebenes Fünf-Gang-Menü um 38 Euro. Zurzeit dominieren noch Pasta-Gerichte, etwa ziemlich gute Linguine mit "Pistoiser Fleischsoße", die man sich als klassisches Ragù vorstellen kann, das Fleisch in großen Stücken mit Paradeisern geschmort, bis es ganz weich ist und fast von selbst zerfällt. Wer Extraparmesan wünscht, bekommt die massive, italienische Reibe mit eingebauter Käselade und einem großen Stück Grana auf den Tisch gestellt - so etwas macht Freude. Und sonst? Klare Hühnersuppe mit Frittaten schmeckt wie bei Muttern, das Zanderfilet mit feinem Selleriepüree ist durchaus ordentlich gebraten. In Zukunft will König auch zeigen, was sie mit dem Wok alles kann. Insgesamt ein gut gestaltetes intimes kleines Restaurant, in dem ein bisschen altmodisch, jedenfalls aber sehr persönlich gekocht wird. (Severin Corti/Der Standard/rondo/21/12/2007)