Einen Tag vor der Erweiterung des Schengen-Raumes haben am Donnerstag Vormittag mit einem Festakt am Grenzübergang Berg/Petrzalka die Feierlichkeiten begonnen. Bei bitterer Kälte trafen der österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und der slowakische Premier Fico aufeinander.

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Man war bemüht, die Feierlichkeiten in einen schönen Rahmen zu betten. Vor dem Eintreffen der Staatsoberhäupte wurde traditionelle slowakische Musik gespielt.

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Der Moderator begrüßte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, den slowakischen Premier Robert Fico, den Schengener Bürgermeister Roger Weber und den slowakischen Präsidenten Ivan Gasparovic in den Landessprachen.

Der symbolische rot-weiße Grenzbalken aus Holz war schon aufgestellt worden, um durchgesägt zu werden. Ein anwesender Fotograf sagte: "Hoffentlich ist er aus weichem Holz, sonst dauert das Sägen lange."

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Das fürs Sägen vorgesehene Werkzeug lag schon bereit.

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Den Großteil des Publikums machten Fotografen und Journalisten aus. Aber auch einige Schaulustige waren zum Grenzübergang gekommen. Sie bekamen speziell für die Erweiterung angefertigte Schengen-Briefmarken der slowakischen Post.

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"Es ist faszinierend, dass man nun 4000 Kilomenter zurücklegen kann - vom estischen Talin bis nach Lisssabon in Portugal - ohne einen Reisepass herzeigen zu müssen", betonte der slowakische Premier Fico.

Die slowakische Regierung sei sich aber bewusst, welche Verantwortung sie nun übernehme. "Nicht für die Slowakei, sondern für die ganze EU. Die Absicherung der neuen EU-Außengrenze zur Ukraine ist eine sehr wichtige Aufgabe."

Premier Fico strich auch hervor, dass die Feierlichkeit am Grenzübergang Berg nur eine von vielen sei. Auch in zahlreichen anderen Orten in ganz Europa würden Feiern stattfinden.

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Gusenbauer sagte, es sei ein "großes Privileg unserer Generation", dass sie nicht Krieg und Zerstörung erleben müsse, sondern "am Aufbau eines prosperierenden Europas" mitarbeiten dürfe. "Wer sich die wechselvolle jüngere Geschichte Europas mit zwei Weltkriegen und der Trennung durch den Eisernen Vorhang vor Augen hält, bekommt eine Vorstellung von der Bedeutung des heutigen Tages."

Gusenbauer sprach von Schengen als ein "Symbol von Freiheit und Sicherheit der Völker" und zeigte sich überzeugt, dass man schon in wenigen Jahren die Frage stellen werde: "Wo war hier jemals eine Grenze?"

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"Schengen ist nicht Kriminalität, nicht Unsicherheit, nicht Angst. Schengen ist ein Symbol für Freiheit der Völker, Sicherheit und Stabilität", sagte Gusenbauer weiter. Für die Sicherheit der Bürger werde durch die Kooperation der Polizei gesorgt.

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Bewacht und beobachtet wurden die Feierlichkeiten von der slowakischen Exekutive. Auch wenn manche Vierbeiner klein sind, können sie trotzdem Polizeihunde werden.

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Roger Weber, der Bürgermeister des Dorfes Schengen, wo die Schengenverträge 1985 unterzeichnet wurden, erzählte in einer kurzen Rede von dem kleinen Winzerdorf Schengen in Luxemburg, von dem viele meinen es sei eine große Kongressstadt. Dabei, sagte Weber, habe das Dorf nur 1535 Einwohner.

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Dann war es soweit: Gusenbauer und Fico begannen zu sägen.

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Der symbolische Grenzbalken war, wie man bei genauem Blick feststellen konnte, schon angesägt worden. Kein Wunder also, dass die beiden Staatsoberhäuper das Zersägen innerhalb weniger Sekunden erledigt hatten.

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Um 11.25 Uhr war es vollbracht. Der Erweiterung des Schengen-Raumes von der österreichisch-slowakischen Grenze zu jener zwischen der Slowakei und der Ukraine, die um Mitternacht erfolgt, stand daher nichts mehr im Wege.

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Die Musikkappelle stimmte die Europahymne an.

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Auch die slowakische und die österreichische Hymne wurden gespielt. Bundeskanzler Gusenbauer sang mit.

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Ein Kellner kam auf die Bühne und servierte Sekt mit Erdbeeren.

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Robert Fico, der slowakische Präsident Ivan Gasparovic und Alfred Gusenbauer stießen auf die Schengen-Erweiterung an.

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Zum Abschluss gab es eine Tanzeinlage. Eine slowakische Gruppe bewegte sich zu Klängen der Musikkapelle.

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Die beiden Grenzpolizisten blieben nach der Feier alleine zurück. Sie absolvierten am Donnerstag ihren letzten Arbeitstag vor der Schengen-Erweiterung am Grenzübergang Berg/Petrzalka. (Rosa Winkler-Hermaden, derStandard.at, 20.11.2007)

Link: Weitere Berichte über die Schengenfeierlichkeiten

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