New Haven - Venus Williams scheint nach ihrem erlösenden ersten Grand Slam-Titelgewinn in Wimbledon unschlagbar zu sein. Die 20-jährige Amerikanerin fegte am Samstag im Finale des mit 535.000 Dollar dotierten Damen-Tennisturniers in New Haven Monica Seles (USA) mit 6:2,6:4 vom Platz und ist nun mit der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Generalprobe für die US Open endgültig die große Favoritin des am Montag beginnenden Grand-Slam-Turniers in New York. "Wer soll diese Venus Williams bei den US Open schlagen?", fragte die ehemalige Weltklassespielerin Pam Shriver als Co-Kommentatorin des US-Fernsehsenders CBS tief beeindruckt. Tatsächlich scheint die 1,85 m große Venus in Graf-Dimensionen vorzudringen. Nach Wimbledon, Stanford und San Diego gelang der Weltranglisten-Dritten in New Haven der vierte Turniersieg in Serie und ist seit 19 Spielen ungeschlagen. Die Bilanz nach dem erst siebenten Turnierstart des Jahres steht wie zu besten Steffi-Graf-Zeiten bei beachtlichen 21:3 Siegen. "Ich wollte unbedingt mit einem Erfolg im Rücken in die US Open gehen", sagte die härteste Aufschlägerin der Welt, die das Endspiel gegen Seles standesgemäß mit einem Ass beendete. Offenbar hat ihr die lange Verletzungspause zu Beginn des Jahres mehr genutzt als geschadet. "Ich hatte viel Zeit, über mein Spiel nachzudenken. Ich gehe jetzt viel konzentrierter zur Sache." Doch noch wichtiger scheint der Erfolg in Wimbledon gewesen zu sein, ihr erster bei einem Grand-Slam-Turnier. Er hat sie anscheinend von einer Zentnerlast befreit, nachdem ausgerechnet ihre 15 Monate jüngere Schwester Serena 1999 bei den US Open sensationell gewonnen hatte und ihr damit auf der Karriereleiter einen bedeutenden Schritt voraus gewesen war. (APA/dpa)