Das gefährliche "Baby-Schütteln", das zu schweren Behinderungen und sogar zum Tod des Kindes führen kann, ist weit verbreitet. Österreichs Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie die Ärztekammer starten nun eine Aufklärungskampagne.

Viele Eltern und KinderbetreuerInnen wissen gar nicht, wie gefährlich das Schütteln von Babys ist. Kleinkinder können ihren Kopf noch nicht halten, das Gewebe im Hirn ist noch weich. Durch kräftiges Schütteln können irreparable Schäden - von Hör- und Sehfehlern bis zur Lähmung - verursacht werden. "Die Kollegen und Kolleginnen bekommen leider regelmäßig solche Fälle zur Therapie", erklärte die Leiterin der Fachgruppe Kinderphysiotherapie, Claudia Küng. "Schütteln ist keine Erziehungsmaßnahme, sondern Kindesmisshandlung".

Idee kommt aus Vorarlberg

Die Experten starten daher nun in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer eine Aufklärungskampagne gegen das "Baby-Schütteln": In allen Praxen von Physiotherapeuten und und bei vielen Hausärzten wird mit "Schütteln verboten"-Poster über die Gefahren des Baby-Schüttelns informiert. Die Idee zu dieser Aktion stammt von einer Vorarlbergerin, deren Kind von einem Babysitter so sehr geschüttelt wurde, dass es nun schwer behindert ist. Sie ließ daher die Poster entwerfen, um andere junge Eltern gegen das "Baby-Schütteln" zu sensibilisieren. (APA)