Zudem bleibe immer noch eine gewisse Unsicherheit bestehen, sagte Strauss-Kahn. "Falls morgen einige große Banken Dinge bekanntgeben, von denen wir noch nichts wissen, wird es eine andere Einschätzung der Lage geben." Es bleibe daher ein Risiko bestehen. Das weltweite Wachstum werde jedoch weiterhin stark bleiben.
Zehn Milliarden Dollar von der EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Freitag neuerlich den Geschäftsbanken der Euro-Zone zehn Mrd. Dollar (6,95 Mrd. Euro) zur Verfügung gestellt. Insgesamt hätten 27 Banken Gebote über 14,115 Mrd. Dollar abgegeben, teilte die EZB in Frankfurt mit. Die zugeteilten Beträge werden am kommenden Donnerstag (27. Dezember) gutgeschrieben. Das Geschäft läuft bis zum 31. Jänner.
Bereits am Mittwoch hatte die EZB den Banken zehn Mrd. Dollar gegeben. Dafür waren Gebote über 22 Mrd. Dollar eingegangen. Es war das erste auf Dollar und nicht auf Euro lautende Refinanzierungsgeschäft der EZB. Sie erhielt die dafür notwendigen Devisen über ein sogenanntes Swap-Geschäft von der US-Notenbank.
Zweifel an schneller Überwindung
Der Internationale Währungsfonds (IWF) zweifelt an einer schnellen Überwindung der Kredit- und Immobilienkrise. Es sei möglich, dass die Konjunktur Ende 2008 wieder anziehe, "wenn schließlich alle Konten bereinigt sind und das Vertrauen zurückkehrt", sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn im Rundfunksender RTL. Er sei aber "nicht besonders optimistisch mit Blick auf die zweite Jahreshälfte". Vielen Ländern werde es schwer fallen, 2008 ihre Wachstumsvorhersagen zu erreichen.
Es sei klar, dass die Weltkonjunktur durch die Finanzkrise angegriffen werde, sagte der Franzose Strauss-Kahn, der seit November im Amt ist. In Europa und den USA seien die Auswirkungen "bedeutsam". Das Wachstum werde schwächer ausfallen, auch wenn die Folgen "nicht notwendigerweise katastrophal sein werden".