Europa: Die Anleger an den europäischen Aktienmärkten mussten in der vergangenen Woche leichte Verluste hinnehmen. Vor allem überraschend stark gestiegene US-Inflationsdaten hatten bei vielen Investoren die Sorge ausgelöst, die US-Notenbank werde die Leitzinsen weniger stark senken als zunächst erwartet. Aber auch der hohe Abschreibungsbedarf bei den großen US-Investmentbanken und ein deutlicher als erwarteter Rückgang beim Ifo-Geschäftsklimaindex trübten die Stimmung. Die weitere Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten sollte wie auch schon in den Monaten zuvor einerseits von USKonjunktursorgen und andererseits von den Folgeerscheinungen der US-Hypothekarmarktkrise maßgeblich bestimmt werden. Dementsprechend erwarten wir für die kommenden Monate eine verhaltene Entwicklung der europäischen Aktienmärkte, die insbesondere im ersten Halbjahr von Abwärtsrisiken begleitet sein dürfte.
Finanzen & Börse
RZB-Marktausblick: Meldungen aus dem Finanzsektor dominieren
Ein Kommentar von Raiffeisen Research
USA: Immer noch dominieren Meldungen aus dem Finanzsektor
das Marktgeschehen. Zumeist folgen auf Eingeständnisse
neuerlicher Milliardenabschreibungen beruhigende Nachrichten
hinsichtlich der Zukunftsaussichten. So verhielt es sich jüngst
auch im Falle von Morgan Stanley, wo sich ein chinesischer
Staatsfonds mit bis zu fast zehn Prozent beteiligt. Das unterstützt
den Gesamtmarkt. So gesehen dürften die US-Aktienmärkte
friedlich durch die verkürzte Börsenwoche gehen. Wir bleiben
kurz- bis mittelfristig bei unserer "Halten"-Empfehlung.
Längerfristig stimmen uns jedoch die Aussicht auf eine sich
stabilisierende US-Konjunktur sowie vor allem die attraktiven
Bewertungsniveaus zuversichtlich.
Japan:
In Summe war wohl der japanische Aktienmarkt eine der
großen Enttäuschungen des heurigen Jahres. Aktuell summieren
sich die Kursrückgänge auf an die zehn Prozent. Aber auch im
kommenden Quartal rechnen wir mit Abgabedruck - zu schwer
wiegen sollten Konjunktursorgen und negative Gewinnrevisionen.
Erst wenn sich herausstellt, dass es sich lediglich um
eine zwischenzeitliche Wachstumsdelle handelt und kein
längeres Abgleiten in eine Rezession, erwarten wir eine
entsprechende Gegenbewegung bei japanischen Aktien.