Bagdad/Washington - Die US-Regierung hat einem Zeitungsbericht zufolge zahlreiche Warnungen über den Einsatz privater Sicherheitsfirmen im Irak lange vor dem Blackwater-Skandal missachtet. Rechts- und Militärexperten hätten mehrfach in Briefen und Diskussionen auf höchster Ebene Besorgnis über mangelnde Kontrollen der von den USA angeheuerten Firmen geäußert, berichtete die "Washington Post" am Montag unter Berufung auf Regierungsbeamte, private Sicherheitsfirmen und offizielle Dokumente.

Pentagon und US-Außenministerium hätten allerdings erst Schritte zur verstärkten Kontrolle der Wachfirmen eingeleitet, nachdem Blackwater-Beschäftigte Mitte September bei einer Schießerei 17 irakische Zivilisten getötet hatten, berichtete die Zeitung weiter. Fachleute hätten zuvor mehr als zwei Jahre lang Kritik geübt, der Einsatz dieser Unternehmen sei kaum geregelt.

Vorschriften überarbeitet

Beide Ministerien legten inzwischen überarbeitete Vorschriften für ausländische Sicherheitsfirmen im Irak fest. Dabei wurden laut US-Außenamt unter anderem Fragen der Anwendung von Gewalt und der Verantwortlichkeiten neu geregelt. Der Blackwater-Skandal hatte eine Reihe von Untersuchungen in den USA ausgelöst und zu schweren Verstimmungen zwischen Washington und Bagdad geführt. (APA)