Madrid - Zwei in Somalia entführte Mitarbeiterinnen der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind nach einer Woche freigelassen worden. Dies bestätigte am Mittwoch das spanische Außenministerium in Madrid. Der Zustand der beiden Frauen sei gut, meldete der Rundfunk. Sie seien inzwischen in ein Hotel der Stadt Bossasso im Norden des kriegszerrütteten Landes gebracht worden. Sobald wie möglich sollen sie ausgeflogen werden.

Die spanische Ärztin Mercedes García (51) und die argentinische Krankenschwester Pilar Bauza (26) waren nahe Bossasso auf dem Weg zu einem Krankenhaus von sechs Bewaffneten verschleppt worden. Die Entführer hatten Medienberichten zufolge 250.000 Dollar (rund 170.000 Euro) für die Freilassung gefordert. Lösegeld sei nicht gezahlt worden, erklärte am Mittwoch der spanische Botschafter in Kenia, Nicolas Martin Cinto, der wegen der Entführung nach Somalia gereist war.

Das ostafrikanische Land wird seit dem Sturz des Diktators Mohammed Siad Barre im Jahr 1991 von bewaffneten Milizen beherrscht. In der Gegend um Bossasso ist die Lage etwas ruhiger und stabiler als im Süden Somalias. Allerdings kam es in letzter Zeit häufiger zu Übergriffen auf Ausländer. In Puntland wurde erst am 16. Dezember ein französischer Kameramann entführt. Er wurde nach acht Tagen wieder freigelassen. Seine Entführer hatten 70.000 Dollar (47.500 Euro) Lösegeld gefordert, nach Polizeiangaben wurde für seine Freilassung aber kein Geld gezahlt.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 16 Jahren in Somalia. Derzeit stellen die Teams medizinische Versorgung in elf Regionen bereit. Rund 60 internationale und mehr als 800 nationale Mitarbeiter führen jährlich mehr als 300.000 ambulante Behandlungen durch und nehmen rund 10.000 Patienten stationär auf. Das Projekt in Bossaso wurde im Mai 2007 eröffnet. (red/APA/dpa/AP)