Tel Aviv/Gaza - Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert und der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas wollen an diesem Donnerstag in Jerusalem über den aktuellen Siedlungsstreit sprechen. Das kündigte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat am Mittwoch an. Nach seinen Worten wird Abbas das Einfrieren der Erweiterungspläne von zwei Siedlungen im Westjordanland sowie im besetzten Ostteil Jerusalems fordern. Es ist das erste Treffen zwischen Olmert und Abbas seit der Annapolis-Konferenz Ende November in den USA. Dort hatten sie allerdings beschlossen, sich alle zwei Wochen zu treffen.

Lösung bis Ende 2008

Am Montag waren Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern auf Unterhändlerebene ohne Fortschritte geblieben. Bei den Mitte Dezember nach rund siebenjähriger Unterbrechung wieder aufgenommenen Friedensgesprächen soll bis Ende 2008 eine Lösung für alle strittigen Fragen im Nahost-Konflikt gefunden werden.

Internationale Kritik

Die israelische Regierung hatte Anfang Dezember den Bau von mehr als 300 Wohnungen im jüdischen Viertel Har Homa in Ostjerusalem angekündigt und damit scharfe internationale Kritik ausgelöst. Nach einem am Wochenende bekanntgewordenen Etatentwurf des Ministeriums für Wohnungsbau plant Israel zudem weitere 500 Wohnungen für Har Homa sowie zusätzlich 240 in der Großsiedlung Maale Adumim im Westjordanland nahe Jerusalem.

Streit um Ostjerusalem

Die Palästinenser beanspruchen Ostjerusalem als Hauptstadt ihres künftigen Staates. Nach Ansicht Israels fällt dieser Teil der Stadt jedoch unter israelische Souveränität. Der jüdische Staat betrachtet Maale Adumim mittlerweile auch als Teil Jerusalems. In der Siedlung leben mehr als 30.000 Menschen. Der israelische Regierungssprecher Mark Regev erklärte, Israel werde keine neue Siedlungen bauen und keine "äußerlich sichtbare" Erweiterung der bereits errichteten Siedlungen betreiben. (APA/dpa)