St. Pölten - Der Wolf, lateinisch "Lupus", streift ab 27. Dezember in regelmäßigen Abständen durch Sankt Pölten. Das Tier begegnet den Landeshauptstädtern und den rund 20.000 Pendlern dann nämlich nicht mehr nur im Stadtwappen, sondern auch in Form des lateinischen Wortstammes auf den neuen Stadtbussen. Der sogenannte "Stadtbus LUP" bringt laut Bürgermeister Matthias Stadler "viele Vorteile" gegenüber dem bisherigen System des "City-Busses", das damit der Geschichte angehört.

So wurde etwa das Streckennetz von 200 und auf 333 Haltestellen ausgebaut. Der Fahrplan sieht zudem kürzere Intervalle vor: im innerstädtischen Bereich zehn Minuten, in der Peripherie eine halbe Stunde. Eigene Busspuren und abgestimmte Ampelschaltungen sollen Verspätungen vermeiden.

Erdgasbetrieben

Die Wartezeit auf den nächsten Bus soll an Knotenpunkten mit insgesamt 29 digitalen Anzeigetafeln angezeigt werden. Deren Installation dauert noch bis ins Frühjahr. Die Kosten für die Stadt betragen allein dafür rund 790.000 Euro. Jeder neue der 23 Busse wird zudem mit 15.000 Euro gefördert. Sie alle sind erdgasbetriebene Niederflurbusse. Beim Ein- und Aussteigen können die Fahrzeuge abgesenkt werden. Neben 40 Sitz- und 41 Stehplätzen gibt auch einen Rollstuhlplatz.

Bürgermeister Stadler betont: "Mit dem neuen Stadtbuskonzept setzt Sankt Pölten ein umweltpolitisches Zeichen, mit geringeren Abgaswerten, weniger Feinstaub." Zum Auftanken der Busse ist seit Dezember 2006 eine Erdgastankstelle in Betrieb. Leiser sollen die Fahrzeuge der Marke Mercedes Citaro auch sein. Das Busdesign, das sich an den Haltestellen und in Broschüren fortsetzt, entwarfen Studenten der New Design University Sankt Pölten.

Ein Einzelfahrschein wird wie beim Citybus 1,70 Euro kosten. Eine Tageskarte 4 Euro und damit um 60 Cent mehr als bisher. Wochen- und Monatskarten sind um bis zu einem Euro teurer. Sie sind im Kundenbüro am Bahnhof und bei Bürgerstellen des Magistrats erhältlich. Auch ein Vorverkauf in Trafiken wird organisiert.

So modern die Busse auch sein mögen, am Sonntag stehen sie still. Selbst zum Krankenhaus oder zum Friedhof führt in Zukunft nur das Anrufsammeltaxi. Das Taxi kostet 2 Euro pro Zone.

Von 17. bis 19. Jänner können die neuen Busse gratis getestet werden. (Gudrun Springer, DER STANDARD Printausgabe, 27.12.2007)