Rom - Seit Jahren weiß die Region Kampanien rund um Neapel nicht mehr wohin mit den Abfällen. Es fehlt an Verbrennungsanlagen und dem nötigen Platz für Deponien. Bereits in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder wütende Proteste der Bürger gegeben. 100.000 Tonnen unbeseitigter Abfälle stapelten sich in der gesamten Provinz. In mehreren Fällen wurde der Müll auf den Straßen in Brand gesetzt.

Die Feuerwehr musste in der Nacht mehrmals ausrücken, um brennende Müllberge zu löschen, die Anrainer angezündet hatten. Die wichtigsten Deponien in der Region sind bereits jahrelang wegen eines Arbeitskampfes geschlossen. Die Bürgermeisterin von Neapel Rosa Russo Jervolino bat Staatspräsident Giorgio Napolitano um Hilfe.

Wenig Recycling

Im Mai hatte sich der Müll mehrere Wochen lang auf den Straßen getürmt. Italien produziert nach Angaben von Umweltschützern mit 1,3 Kilogramm pro Kopf und Tag mehr Müll als der EU-Durchschnitt. Auch Recycling wird deutlich weniger gefördert als in anderen europäischen Ländern. (APA)