Tokio - Die Japanische Notenbank BOJ hat zu Jahresende die Beibehaltung der Leitzinsen im Herbst verteidigt. Man sei wegen den Konjunkturaussichten nach wie vor besorgt. Die Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung weltweit habe den Geldpolitischen Rat im Oktober und November dazu bewogen, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Die Abwärtsrisiken für die Wirtschaftsentwicklung hätten sich etwas erhöht, begründetet die Bank of Japan laut "Dow Jones" ihre Entscheidungen vom 31. Oktober und 13. November.

Die Mitglieder des Gremiums glaubten zwar weiterhin an eine weiche Landung der US-Wirtschaft und eine langsame Rückkehr zu einem nachhaltigen Wachstum. Angesichts der unsicheren Lage weltweit wolle die Bank of Japan vor einer Zinserhöhung jedoch zunächst weitere Konjunkturdaten sowie die Entwicklung an den Finanzmärkten studieren.

Beobachter sahen die Begründung der Notenbank als Zeichen, dass eine baldige Zinserhöhung in Japan unwahrscheinlich ist. Die Besorgnis über die Folgen der Konjunkturabschwächung weltweit für Japan und die Lage an den Finanzmärkten überwiege.

Zinserhöhung unwahrscheinlich

Der Geldpolitische Rat hatte auf seinen zwei Sitzungen mit acht zu einer Stimme für eine Beibehaltung der aktuellen Geldpolitik gestimmt. Der Befürworter von Zinserhöhungen, Atsushi Mizuno, blieb mit seiner Meinung weiterhin allein, den Leitzins auf 0,75 Prozent von 0,5 Prozent zu erhöhen.

Mizuno hatte sich bereits auf der Sitzung vergangene Woche nicht mehr für eine sofortige Erhöhung der Zinsen ausgesprochen. Dies hatte Analysten zu der Prognose geführt, die Zinsen in Japan dürften erst im zweiten Halbjahr 2008 steigen.

Auf den beiden Sitzungen im Oktober und November hatte der Geldpolitische Rat jedoch wegen der steigenden Ölpreise auch auf einen gewissen Inflationsdruck in Japan hingewiesen. Auch vom Arbeitsmarkt kämen Impulse für steigende Preise. (APA)