Überraschung des Jahres: Waspinator

Zugegeben: In der Gadgetwelt trifft der umtriebige Inspektor durchaus häufig auf Albernes, Skurriles und Wunderliches und verzieht dabei schon ab und zu das Gesicht. Aber da wir an den guten Willen im Menschen und somit auch an den der Entwickler glauben, geben wir dann gelegentlich auch einmal einem Produkt eine Chance, das diese auf den ersten Blick gar nicht verdient hat. Wer würde es auch einem grauen Müllsack zutrauen, einem die unliebsamen Sommergäste namens Wespen vom Hals zu halten?

Foto: Hersteller

Jedoch - wie der Langzeittest den ganzen Sommer über gezeigt hat, funktioniert das tatsächlich: Der graue Behälter imitiert in Farbe und Form ein Wespennest. Da der gemeinen Wespe wir Menschen, selbst mit Schlagwerk und Fallen ausgestattet, ziemlich wurscht sind, nicht aber ein feindlicher Wespenstamm, überlegen es sich die schwarzgelben Nervensägen jetzt zwei Mal, ob sie uns auf der Terrasse besuchen.
www.waspinator.de

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Übertreibung des Jahres: Wenger Giant

Interessant zu beobachten war auch ein gewisser Hang zur Gigantomanie beim Gadgetentwickeln. Nicht nur, dass in diesem Jahr fast im Stundentakt Produkte mit neuen Superlativen auf den Markt kamen - sie nahmen auch oft ziemlich große Formen an. Man denke zum Beispiel an die riesige 160-Millionen-Pixel-Kamera von Seitz. Den Vogel aber wirklich abgeschossen beziehungsweise den Rahmen gesprengt haben die Schweizer.

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Wenn die gängige technische Gadgetdefinition "klein" und "möglichst multifunktional" lautet, dann ist das Schweizer Taschenmesser wohl so etwas wie die Großmutter aller Gadgets. Aber irgendwann will vermutlich auch ein Traditionshersteller herausfinden, wozu er in der Lage ist - und so brachte uns die Firma Wenger dieses Taschenmesser mit 87 Werkzeugen und 141 Funktionen. Folglich 1,2 Kilo schwer.
www.wenger-knife.ch

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Spaß des Jahres: Clocky

Vorwärts immer, rückwärts nimmer: Der Großteil des technischen Zubehörs und der elektronischen Gimmicks wurde wieder praktischer, schneller und besser. Vor allem tut sich auch im Bereich der künstlichen Intelligenz einiges - in der Industrie wird die Robotertechnologie längst eingesetzt und stetig verbessert, Droiden tragen Weltmeisterschaften aus, und in den Alltag ziehen die Roboter ein. Wenngleich auch in primitiver Form.

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Das lustigste Produkt dieses Trends ist dieser rollende Wecker, der sich beim Klingeln automatisch in Bewegung setzt und lautstark durch das Zimmer düst, was dem Geweckten durchaus zuerst einmal eine kleine Weckerjagd abverlangt, nach der er sich mit Sicherheit lieber duschen statt noch einmal aufs Ohr hauen will.
www.nandohome.com

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Spielzeug des Jahres: Flytech Dragonfly

Wenn wir also jetzt reumütig auf unseren Blauen Planeten zugehen, um Liebe und Vergebung zu erbitten, dann wächst vielleicht dabei auch eine ökologischer denkende Generation heran, die mit einem neuen Umweltbewusstsein durch die Welt zieht. Sofern es die Umwelt dann überhaupt noch gibt. Ein komischer Anblick wäre es, wenn die moppeligen Zocker-Kids wieder draußen spielten. Aber dafür räumen wir doch gerne unsere ruhige grüne Aue.

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Die meisten Kinder sind dann vermutlich nicht in der Lage, sich ohne einen Controller zu beschäftigen, deshalb sind wohl ferngesteuerte Spielgeräte angebracht. Und wenn sie schon dabei sind, die Natur neu zu entdecken, ist diese ferngesteuerte Libelle vermutlich das Beste: Da hat sich die Technik wieder einmal etwas von der Natur abgeschaut. Hierbei ist ein äußerst spaßiges Spielzeug herausgekommen, das in Sachen Physik und Proportionen dem Originalinsekt genauestens nachempfunden ist. (lau)
www.conrad.at

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Recycling des Jahres: Hand Grenade Oil Lamp

"Klimakatastrophe!", jaulte es aus allen Kanälen, Prominente bliesen mit ihrer Privatarmada unzählig viel Kerosin in die Luft, um ein weltweites Benefizkonzertspektakel zu veranstalten, und ein diazeigender Ex-Vizepräsident bekam den Friedensnobelpreis. Nennen Sie es Hype oder Sorge um die Zukunft, aber auch an dieser Stelle kam Schreiber und Leser an diesem Thema nicht vorbei.

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Nachhaltigkeit war plötzlich ein technischer Vorzug im Gegensatz zu einer weitaus verschwenderischen Technikvergangenheit - und auch in Mode und Design wurde auf die grüne Karte gesetzt. Am besten war es natürlich, wenn das Produkt dem Recycling entsprang. Die originellste Variante davon waren diese Öllampen, die aus Handgranaten aus US-Army-Beständen gefertigt sind - ein Ziergegenstand, der den frommen Wunsch formuliert, dass die Erde nicht nur nicht versaut, sondern auch nicht in die Luft gesprengt werden möge.
www.elsewares.com
(Der Standard/rondo/28/12/2007)

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