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Foto: APA/dpa/Marcus Führer
Wien – Zu tief ins Glas blicken, das kann zu Silvester leicht passieren. Was zu tun ist, wenn es wirklich ausartet, weiß Hubert Poppe vom Anton-Proksch-Institut in Wien. Er erklärt woran man eine Alkoholvergiftung erkennt.

Trunkenheit

Jeder weiß: Betrunkene lallen, torkeln, haben Stimmungsschwankungen, sind verwirrt und desorientiert. Sie fühlen sich oft schläfrig, ihnen ist übel und sie erbrechen. Je stärker die Trunkenheit, desto stärker werden auch diese Symptome.

Das Bewusstsein sei getrübt, der Betroffene reagiere lethargisch, wenn überhaupt, so Poppe. Denn Alkohol sei in hoher Dosis wie ein Betäubungsmittel. Aber nicht nur Schmerzempfindungen werden betäubt, sondern auch die Schutzfunktionen des Körpers. Aus diesem Grund kann es passieren, dass stark Betrunkene an ihrem Erbrochenen ersticken, weil sie keinen Hustenreflex mehr haben.

Ansprechbarkeit überprüfen

Macht jemand einen stark alkoholisierten Eindruck oder liegt nur mehr teilnahmslos herum, ist es wichtig zu prüfen, ob er noch ansprechbar ist und wie er reagiert. Sind die Augenbewegungen "hinten nach" und kommen offensichtliche Gleichgewichtsprobleme dazu, kann das natürlich auch andere Ursachen wie einen Kreislaufkollaps haben. Ist Alkohol im Spiel, könne man das allerdings riechen. Vergiftungserscheinungen

"Besser man ist zu vorsichtig und ruft die Rettung einmal zu oft, als zuzuschauen und dadurch ernsthafte Komplikationen zu riskieren", rät Poppe. "Das ist es einfach nicht wert." Ist jemand kaum noch ansprechbar und seine Reaktionen und die Sprache praktisch nicht mehr verständlich, ist eine Alkoholvergiftung wahrscheinlich. Eine genaue Grenze, ab wann die Rettung gerufen werden sollte, gibt es aber nicht. Spätestens aber zu dem Zeitpunkt, an dem die Umgebung die Verantwortung für die Person nicht mehr übernehmen will und kann, sollte man zum Telefon greifen und den Notruf 144 wählen.

Erste Hilfe

Bis der Notarzt eintrifft, gilt es Erste-Hilfe-Regeln zu befolgen: Die Person in stabile Seitenlage bringen, damit sie bei Erbrechen nicht erstickt, und - vor allem im Freien - zudecken. Die Ansprechbarkeit und die Atmung sollte man unbedingt im Auge behalten. Davon, dem Betrunkenen etwas zu essen oder trinken zu geben, rät der Mediziner ab. (APA/red)