Santa Cruz - Mit abschätzigen Äußerungen über Homosexuelle und missbrauchte Kinder hat ein hoher katholischer Geistlicher in Spanien für Unmut gesorgt. Der Bischof der Kanaren-Insel Teneriffa, Bernardo Alvarez, erklärte nach Presseberichten vom Freitag in einem Interview, Homosexuelle seien ebenso krank wie Päderasten. "Die Homosexualität schadet der Gesellschaft, und wir werden dafür bezahlen müssen", sagte er. Die meisten Homosexuellen lebten ihre sexuelle Neigung wie eine Sucht.

Der Bischof vertrat außerdem die Ansicht, dass es Minderjährige gebe, die den sexuellen Missbrauch wünschen und diesen sogar suchen. "Das mit der Sexualität" sei komplizierter als man denke. Die regierenden Sozialisten (PSOE) kritisierten die Äußerungen des Bischofs als völlig unpassend und verantwortungslos.

Alvarez vertrete eine fundamentalistische Linie, die selbst Katholiken vor den Kopf stoßen müsste. Diverse Schwulen- und Lesbenverbände warfen dem Bischof vor, er sei voller Hass. Solche Bemerkungen hätten in einer modernen Gesellschaft nichts zu suchen. Aus dem Bischofssitz hieß es, Alvarez' Worte seien falsch interpretiert worden. (APA/dpa)