Haare und Fingernägel wachsen nach dem Tod nicht weiter, und auch nutzt der Mensch nicht nur zehn Prozent seines Gehirns, hält ein Fachmagazin nun übersichtlich fest
Redaktion
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London - Dass Glauben nicht viel mit Wissen zu tun haben muss, und dennoch selbst im medizinischen Bereich im wörtlichen Sinn zur Anwendung kommt, haben sich Mediziner der Universität des US-Bundesstaats Indiana zum Anlass genommen, mit sieben solcher Vorurteile aufzuräumen. Im "British Medical Journal" (BMJ) haben sie die "Glaubenssätze" nun publiziert.
Ganzheitlicher als oft angenommen
So gibt es etwa keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass Menschen nur zehn
Prozent ihres Gehirns nutzen. Ganz im Gegenteil: Studien an Menschen
mit Hirnverletzungen deuten darauf hin, dass so ziemlich jedes
Hirnareal bestimmte Funktionen erfüllt. Bildgebende Verfahren zeigen
außerdem, dass kein Hirnteil gänzlich brach liegt.
Optische Täuschungen
Auch den Glauben, dass Haare und Nägel nach dem Tod eines Menschen
weiter wachsen, verweisen die Forscher ins Reich der Mythen.
Möglicherweise sei der Ursprung davon eine optische Täuschung -
verursacht dadurch, dass die trocknende Haut nach dem Tod
einschrumpelt und die Nägel dadurch weiter hervorzustehen scheinen.
Unzutreffend ist überdies die Vermutung, häufiges Rasieren führe
zu einem stärkeren Haarwuchs. Dahinter steckt vermutlich die
Beobachtung, dass die beschnittenen Haarstoppel dicker erscheinen als
die natürlichen feinen Haarenden.
Keine Langzeitfolgen
Auch wer bei Kerzenschein liest, muss den Medizinern zufolge nicht
unbedingt um seine Sehkraft bangen. Zwar könne das Lesen im
schummrigen Licht die Augen anstrengen, schreiben sie. Aber nach
einer kurzen Ruhephase sehen die Augen wieder so gut wie vorher. (APA/AP)
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