Kinderenergie im Fluss
Dann liegt die Hälfte der Kinder auf Matten, die andere steigt auf den Füßen der Liegenden herum. Vorsichtig und behutsam tritt Hannah auf die Fußsohlen von Jan. Sie macht Barfuß-Shiatsu, eine Übung, die die Schüler der 2a der Volksschule II in Enns mittlerweile beherrschen. Vor knapp drei Monaten übernahmen Barbara Grossfurthner und Lisa Fally eine der beiden Turnstunden in der Klasse. Die Shiatsu-Praktikerinnen stehen kurz vor Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung und haben für ihre Diplomarbeit das Thema "Shiatsu in der Schule" gewählt.
Konzentrationsprobleme, Hyperaktivität, Erschöpfungszustände oder Ängste ließen sich sehr gut behandeln, erklärt Fally. Ursache derartiger Verhaltensauffälligkeiten seien oft Blockaden im Körper. Durch sanftes Drücken entlang der Körpermeridiane (Energieleitbahnen) können diese gelöst, und die eigene Energie kann wieder in Fluss gebracht werden, um das emotionale Gleichgewicht wieder herzustellen.
Dieser ganzheitliche Ansatz hat Klassenlehrerin Johanna Birklbauer überzeugt. Schon bisher ließ Birklbauer immer wieder Elemente aus der Kinesiologie in den Unterricht einfließen. So streichen die Mädchen und Buben vor einer "Schreibmeisterübung" ihre Ohren aus, um die Konzentration anzuregen. Postive Erfahrung mit Schul-Shiatsu hat auch Elisabeth Steiner gemacht. Seit zwei Jahren leitet sie an der Volksschule im burgenländischen Zurndorf Shiatsu-Kurse. Es habe sich gezeigt, dass das "Energiesystem der Kinder sehr schnell reagiert. Die Kinder werden ausgeglichener." Zudem werde die eigene Körperwahrnehmung durch das Spüren der Druckmassage gesteigert, erzählt Steiner aus der Praxis.
Atemgeräusche