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Maoistenführer Baburam Bhattarai (li.) und Premier Girija Prasad Koirala am Montag in Kathmandu.

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Kathmandu – Einen Tag nach der Bildung einer neuen Übergangsregierung in Nepal sind vier ehemalige maoistische Rebellen als Minister vereidigt worden. Sie legten zum Jahreswechsel vor Ministerpräsident Girija Prasad Koirala in Kathmandu ihren Amtseid ab. Die Maoisten übernehmen die Ressorts für Kommunikation, kommunale Entwicklung, Regionalplanung und Forstwirtschaft sowie Frauen und Soziales. Damit wurde das Kabinett auf 23 Ministerien vergrößert. "Jetzt werden wir uns alle auf die Wahl konzentrieren", versprach Regierungschef Koirala nach der Vereidigung. Die Wahl einer Sonderversammlung soll bis April 2008 stattfinden und den Weg zur Republik ebnen.

Die Maoisten beendeten 2006 nach zehn Jahren ihren Bürgerkrieg, dem mehr als 13.000 Menschen zum Opfer gefallen waren. Als Voraussetzung für ihre Regierungsbeteiligung forderten sie die Abschaffung der Monarchie. Vor drei Monaten ließen sie eine Übergangsregierung platzen, da die übrigen Parteien damals noch nicht zur sofortigen Einführung einer Republik bereit waren. Vergangene Woche wurde ihre Bedingung erfüllt. Das Übergangsparlament in Kathmandu ebnete am Freitag den Weg für die Änderung der Staatsform. Von den insgesamt 321 Abgeordneten votierten 270 bei drei Gegenstimmen für das Ende des Königtums, die übrigen nahmen an der Abstimmung nicht teil.

Unruhen 2006

Nepals entmachteter König Gyanendra bleibt zunächst auf dem Thron, bis die im April _zu wählende konstituierende Nationalversammlung die Abschaffung der Monarchie beschließt und die Republik ausruft. Gyanendra hatte sich nach schweren Unruhen im April 2006 gezwungen gesehen, das 2002 von ihm aufgelöste Parlament wieder zusammentreten zu lassen und die Regierungsgewalt an die politischen Parteien zurückzugeben. (AP, Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 2.1.2008)