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Ein Satz auf 141,5 Meter und die Freude danach bei Thomas Morgenstern.

Foto:REUTERS/Kai Pfaffenbach
Oberstdorf - Nun hat auch Thomas Morgenstern seinen ersten Sieg bei der Vierschanzen-Tournee. Der 21-jährige Kärntner flog am Sonntag in Oberstdorf nach dem dritten Halbzeitrang mit zweimaliger Bestweite (136,5/141,5 m) zu seinem siebenten Saisonsieg. Vorjahrssieger Gregor Schlierenzauer (136,0/130,5), der als Führender ins Finale gestartet war, sorgte für einen ÖSV-Doppelsieg, hat im Rennen um den Tournee-Gesamtsieg aber schon 15,2 Punkte Rückstand. Der vierfache Tournee-Gewinner Janne Ahonen (FIN/16,9 zurück) wurde Dritter.

"Geiler Sprung, gigantisches Gefühl"

Morgenstern, der mit den Siegen in den ersten sechs Saisonbewerben Weltrekord aufgestellt hatte, schloss nach Rang drei in Engelberg an seine Serie an. Zum Auftakt des ersten Saisonhöhepunkts nützte er die guten Bedingungen bei seinem Final-Sprung. "Das war einer der besten Sprünge, die ich in diesem Winter gemacht habe", jubelte der Doppel-Olympiasieger. "Es war einfach ein geiler Sprung, ein gigantisches Gefühl."

Der fast immer strahlende Morgenstern steckte den enormen Druck des Tournee-Favoriten weg und zeigte just dann, als es darauf ankam, seine beste Leistung. Dreimal war er bei der Tournee bisher Tages-Zweiter gewesen, bei seinem sechsten Antreten gelang dem Gesamt-Dritten von 2004/05 endlich der große Coup. Er feierte den achten ÖSV-Sieg in Oberstdorf und war hauptbeteiligt am ersten ÖSV-Doppelerfolg im Allgäu seit Reinhard Schwarzenberger und Andreas Goldberger 1994.

Favorit aus Leidenschaft

Morgenstern sprach danach offen über seine Ambitionen in Richtung Gesamtsieg. "Das ist nach diesem Start ist das sicher ein Ziel, aber man braucht acht Sprünge um zu gewinnen", bestätigte Morgenstern seine mit Freude eingenommene Favoritenrolle. Zum "Grand Slam", den Sven Hannawald als bisher einziger Springer geschafft hat, wollte er sich noch nicht äußern. "Ich springe sehr gut, da ist viel möglich. Aber jetzt steht einmal das nächste Springen in Garmisch im Vordergrund, danach schauen wir weiter."

Schlierenzauer musste sich zum vierten Mal in diesem Winter mit Rang zwei begnügen, er wurde bei seinem letzten Sprung durch Rückenwind gebremst. "Ich werde weiterkämpfen, die Tournee ist noch lang", sagte der Gesamt-Zweite von 2006/07. Er will aber nicht von einem Duell mit Morgenstern sprechen - es gebe auch andere starke Springer.

"Wuff"

Wolfgang Loitzl, nach dem ersten Durchgang Dritter, fiel mit einem 126-m-Sprung auf Rang sechs zurück (26,3 hinter Morgenstern). Vor ihm platzierten sich außer seinen Teamkollegen auch Ahonen, Tom Hilde (NOR/18,0 zurück) und Simon Ammann (SUI/26,0). Stark sprang auch Tournee-Debütant Arthur Pauli als Neunter, unmittelbar hinter Titelverteidiger Anders Jacobsen (NOR/37,6). Damit lagen vier Österreicher in den Top Ten und auch bei den übrigen Kandidaten auf Spitzenplätze gab es kaum Überraschungen. Nur Engelberg-Sieger Andreas Küttel (SUI) als Zehnter und vor allem Adam Malysz als 17. blieben hinter den Erwartungen.

ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner war erleichtert, dass Kofler nichts passiert war. "Das war der glücklichste Moment. Der Doppelsieg war dann eine schöne Draufgabe. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Es zeigt von einiger Reife, in so einer Situation so fokussiert zu bleiben", sagte der Coach. (APA)