Die Topcall AG ist ein österreichisches Software-Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat die verschiedensten Kommunikationsmedien mittels Software und Hardware unter einem Dach zu vereinen und so die Unternehmenskommunikation zu vereinfachen. Was muss ihrer Meinung nach ein Kommunikationssystem alles können? Betriebe verwenden meist viele verschiedene Medien: Telex, Fax, Handy, Festnetz, Email und WAP. Mit herkömlichen Mitteln ist es nicht möglich von einem Handy aus jemanden ein Telex zu schicken, oder per Email ein Fax zu schicken. Doch mit unserer Technik wird das möglich. Zudem werden alle Botschaften archiviert und sortiert, was die Datenverwaltung wesentlich vereinfacht. Sie machen 30 Prozent ihres Umsatzes mit FAX-Lösungen. Hat das Medium FAX ihrer Meinung nach den noch Zukunft? Gegen die Meinung vieler Menschen steig die Menge an Faxen weltweit immer noch. Sicherlich ist die Steigerung nicht mehr so groß als bei Emails, aber das Medium wird sicherlich noch nicht so schnell wegfallen. Besonders große Firmen brauchen nach wie vor effiziente Faxlösungen. Da haben wir 20 Jahre Erfahrung, die uns einen wesentlichen Vorteil verschaffen. Wer sind ihre Konkurrenten? Wie unterscheiden sie sich von diesen? OneTool, Lucent oder Centigramm sind in ähnlichen Sektoren tätig. Aber gerade die Einbindung der älteren Medien Fax und Telex, welche jüngere Firmen nicht bieten verschaffen uns meist Verkaufvorteile. Außerdem ist es nicht so einfach wie die Amerikaner glauben, Markführer in Europa zu werden. Hier sind eben andere Anforderungen. Welche ist ihre _Hauptzielgruppe? Vorwiegend richten sich unsere Produkte an die TOP 500, aber wenn es sich rechnet für Kunden werden solche Einrichtungen auch für die „mid range“ realisiert. Unsere Kommunikationsserver werden bei uns im Haus zusammengebaut und haben eine Mindestgröße und eben auch Mindestkosten, die eben nur eine kleinere Zielgruppe ansprechen. Wo sehen sie die Zukunft von Topcall? Noch wollen viele Kunden alle Einrichtungen im eigenen Haus haben, doch die steigenden Datenmengen und die aufwendige Datensicherungen machen einen Einsatz von ASP immer sinnvoller. Für diesen Bereich haben wir schon die nötigen Partner und können schon als erste in den ASP-Markt eintreten. Sind sie mit der Umsatzentwicklung zufrieden? Also das Jahr 1999 war etwas atypisch für uns, wegen den Umsatzverschiebungen durch das Y2K-Vorsorgemaßnahmen. Bei uns war schon immer das 4. Quartal das stärkste. Wir machen sozusagen unsere Hauptgewinne mit dem Weihnachtsgeschäft, das hat eine lange Tradition bei uns. Wie werden sich die Gewinne entwickeln? Wir haben einen sehr hohen Leverage-Faktor, das heißt, dass wir zuerst viel Umsatz brauchen um unsere Grundkosten zu decken. Jedoch bei weiteren Umsätzen steigen dann die Gewinne rasant an. Das dürfte eben jetzt im Weihnachtsquartal zu erheblichen Gewinnsteigerungen führen. Unsere meist, reichen Kunden müssen vor dem Jahresabschluß meist noch etwas Geld ausgeben. Sind sie mit dem Börsenplatz EASDAQ zufrieden? Als wir uns für die EASDAQ entschieden haben war die jetztige Entwicklung nicht abzusehen. Wir haben schon damals ein Auge auf den neuen Markt geworfen, aber uns dann leider für die EASDAQ entschieden. Aber ein Wechsel wird derzeit geprüft. Trotz Kosten von 7 Prozent des Jahresumsatzes sollte sich ein Wechsel lohnen, insbesondere wenn die Londoner und die Frankfurter Börse zusammenwachsen. Aber auch die NASDAQ haben wir im Auge! Haben sie Personalprobleme? Als börsennotierte Firma ist man bekannter als andere. Man ist auch für Mitarbeiter interessanter als andere. Erst kürzlich haben wir Aktien zurückgekauft und an Mitarbeiter verschenk, mit einer „Lock up Periode“ selbstverständlich. Positiv auf die Personalentwicklung wirken sich auch unsere betriebsinternen Schulungen aus, damit haben wir immer aktuellstes „Know how“. Vielen Dank Herr Gohr für das Interview. Mehr Info über Topcall finden sie auch im Internet. (alexander moosbrugger) .