Die Zahl der Iraker, die 2007 von Terroristen, Milizionären, Soldaten oder Angehörigen der Sicherheitskräfte getötet wurde, wird auf 18.000 geschätzt, darunter mehr als 16.000 Zivilisten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak hatte ein Selbstmordattentäter am Dienstag während einer privaten Trauerfeier in Bagdad über 30 Menschen mit in den Tod gerissen.
Gründe für den Rückgang in zweiter Jahreshälfte
Den Rückgang in der zweiten Jahreshälfte führen Beobachter nicht zuletzt auf zwei wesentliche Entwicklungen zurück: die einseitig verkündete Feuerpause einer großen schiitischen Miliz und der gemeinsame Kampf sunnitischer Stämme mit den irakischen und US-Streitkräften gegen aufständische Extremisten. Die Bildung so genannter Erweckungsräte aus Sunniten, die sich gegen Al Kaida im Irak gestellt haben und von den USA für örtliche Sicherungsaufgaben bezahlt werden, gilt als entscheidender Faktor für einen Rückgang der Anschläge seit Juni um rund 60 Prozent. In den Provinzen Anbar, Bagdad und anderen Regionen mit hohem sunnitischen Bevölkerungsanteil haben sich mehr als 70.000 Menschen diesen Erweckungsräten angeschlossen. Ihre Mitglieder werden allerdings immer häufiger selbst zur Zielscheibe von Attentaten. Zwölf von ihnen wurden am Montag bei einem Selbstmordanschlag auf eine Kontrollstelle in der Stadt Mishada nördlich von Bagdad getötet. Verfahren gegen Unteroffizier
Der Kommandant der US-Truppen im Irak, General David Petraeus, hatte trotz der jüngst abflauenden Gewalt vor Rückschlägen bei der Sicherheit gewarnt. Er hatte sich anlässlich des ersten Jahrestags der Hinrichtung von Ex-Diktator Saddam Hussein am Sonntag geäußert.
Wegen des Todes von 24 Menschen in der irakischen Stadt Haditha muss sich derzeit ein 27-jähriger Stabsunteroffizier vor einem US-Militärgericht verantworten. In dem Verfahren gegen Frank Wuterich geht es um die Anklagepunkte Totschlag, schwere Körperverletzung, Pflichtvernachlässigung und Behinderung der Justiz, wie die US-Streitkräfte in Los Angeles mitteilten. Ein Datum für den Prozessbeginn war noch nicht bekannt.