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Bekannt ist, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem Gutteil auf das Verbrennen fossiler Energieträger zurückgeht. Nur logisch, dass sich damit die Atomindustrie als Alternative positioniert, wird doch bei der Stromerzeugung mithilfe eines Atomkraftwerks kein Treibhausgas freigesetzt.

Diese und andere Argumente nimmt die Autorin - eine Außenpolitik-Redakteurin der Süddeutschen Zeitung - zum Anlass, um eine Bestandsaufnahme der Nuklearenergie vorzunehmen. Jegliches Argument, das gegen Atomkraft - sie nennt sie "der Deutschen liebste Angst" - spricht, versucht sie zu widerlegen. Tschernobyl sei ein einmaliger Ausrutscher gewesen, der bei einem nicht genehmigten Versuch passierte. Die Atomkraft-Technologien seien so weit entwickelt, dass die Energieproduktion relativ sicher sei; der Rohstoff Uran noch lange genug verfügbar, um das entscheidende Zeitfenster auszunutzen, um eventuelle andere CO2-arme Energieformen zur Marktreife zu entwickeln.

So sehr diese Ansichten hinterfragenswürdig sind: Zusammen mit der hitzigen politischen Diskussion in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten ist ihre Argumentation ein Vorgeschmack darauf, was auf Europa in den nächsten Jahren zukommt, wenn das Auslaufen bzw. die Diversifikation von fossilen Energieformen in Erwägung gezogen wird. Gegner tun gut daran, das Buch zu lesen: Die Kernkraftlobby hat sich in Stellung gebracht. (ruz, DER STANDARD,Print-Ausgabe, 2.1.2008)