SPÖ
Nur 33 Prozent wollen Gusenbauer als SPÖ-Kanzlerkandidat
Vranitzky empfiehlt der Partei "vollkommenen Neuaufbau"
Wien - Nur 33 Prozent der Österreicher sind der Ansicht, dass SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer seine Partei in die nächsten
Wahlen führen soll, geht aus einer von "Format" präsentierten OGM-Umfrage hervor. 43 Prozent glauben, dass besser jemand anderer für
die SPÖ als Kanzlerkandidat antreten sollte. Selbst unter SPÖ-Wählern kann Gusenbauer nicht mit hervorragenden Werten aufwarten. 54
Prozent sprechen sich für Gusenbauer als Kandidat aus, 26 Prozent gegen ihn.
Ebenfalls im "Format" fordern die beiden ehemaligen SPÖ-Granden Franz Vranitzky und Hannes Androsch einen Umbau der Partei.
Ex-Kanzler Vranitzky meint, man müsse das "Lamentieren" endlich bleiben lassen und der blau-schwarzen Regierung auf den Fersen bleiben.
... und Androsch stimmt zu
Der ehemalige Finanzminister und Vizekanzler unter Bruno Kreisky, Hannes Androsch, ist in diesem Punkt ausnahmsweise einer Meinung mit
Vranitzky. Auch er fordert einen Neubeginn für die SPÖ, und dass "die Altlasten schnell beseitigt werden". Androsch geht allerdings noch
einen Schritt weiter. Er benennt jene, die "sicherlich nicht berufen sind, die Partei zu reformieren". Androsch nennt SPÖ-Klubobmann Peter
Kostelka, Ex-Frauenministerin Barbara Prammer und Nationalratspräsident Heinz Fischer. Die drei seien mit Schuld an der Misere der
Partei. Androsch: "Ich finde es unpassend, wenn sie Gusenbauer öffentlich belehren."
Androsch macht weiters klar, dass er nicht daran denkt, als Kanzlerkandidat für die SPÖ bei den nächsten Wahlen zu fungieren. Androsch:
"Ich mache es sicher nicht." Vranitzky hielte eine Nominierung von Androsch auch für das verkehrte Signal. Vranitzky: "Was Androsch von
sich gibt, ist eine Mischung aus Platituden und persönlichen Angriffen. Mit einer solchen 'personellen Erneuerung' wird das Blut der
Österreicher nicht für die SPÖ in Wallung geraten." (APA)