Kurzer Weg, breite Basis
Heute kämpft Google gleich an mehreren Fronten gegen den redmonder IT-Giganten. Im Internet, am Online-Anzeigen- und Suchmaschinen-Markt. Am Desktop, mit kostenlosen Office-Anwendungen. Und mit Anfang 2008 nun bald auch am Mobilfunksektor, mit dem freien Handybetriebssystem "Android".
Doch damit es überhaupt soweit kommen konnte, brauchte es eine Superwaffe, um niemals selbst ins Ökosystem Microsofts zu schlittern und die Unabhängigkeit zu riskieren. Diese Waffe heißt Open-Source.
Öl für den Fabriksmotor
Die kolportierten hundertausenden Server seiner Rechenzentren betreibt Google nicht nur mit speziell angepassten Linuxversionen, sondern betreibt auch noch das offene Datenbanksystem MySQL damit. Zwei wesentliche Bausteine, um sich den schnellen Aufstieg überhaupt leisten zu können und auf der anderen Seite, um jene Modifikationen vornehmen zu können, die es für die eigenen Dienste gerade benötigt. "Hätten wir uns mit den Beschränkungen proprietären Codes herumschlagen müssen, könnten wir heute nicht mit dieser Geschwindigkeit arbeiten", bestätigt Chris DiBona, Googles Open Source Programmmanager, gegenüber dem US-Magazin.
Förderungen
Mit erreichter Marktmacht und Finanzstärke werkt Google nun nicht mehr nur an eigenen Lösungen, sondern fördert im Wettbewerb mit Microsoft, noch zahlreiche externe Open-Source-Projekte und Entwickler. Unter anderem unterstützt man den Firefox und Thunderbird-Entwickler Mozilla mit jährlichen Spenden an die Mozilla Fundation und stärkt damit direkte Internet Explorer- und Outlook-Konkurrenten.
Casting
Der zweite Weg zur Bekämpfung des Monopolisten läuft über die gezielte Umgarnung talentierter Programmierer. Mit der Veranstaltung "Summer of Code" werden Studenten mit gemeinsamen Softwareprojekten über die Sommerferien hinweg für die Open-Source-Community begeistert und natürlich auch für Google selbst.
Gleichzeitig hält der Konzern wie Microsoft stets danach Ausschau führende Software-Ingenieure ins Boot zu holen. Die inkludiert die Herren Andrew Morton (zweitwichtigster Linux-Kerner-Programmierer), Greg Stein (ein Direktor der Apache Software Foundation) und Jeremy Allison (einer der Leader des Samba-Projekts).
Messerstiche