Online-Handel
Haarlocke Prinzessin Dianas von Online-Auktion zurückgezogen
Sammler hatte "Reliquie" um 312 Euro angeboten - Sammler: "Ich weiß, es klingt gruselig, aber den Brauch, Haar eines
Verstorbenen aufzubewahren, gibt es seit Urzeiten"
Eine blonde Haarsträhne der britischen
Prinzessin Diana ist in Neuseeland nach Protesten von einer Internet-
Auktion zurückgezogen worden. Wie die Zeitung "Sunday Star Times" am
Sonntag berichtete, hatte die vor zehn Jahren gestorbene Prinzessin
die Locke 1995 einem Freund geschenkt. Mike O'Donnel, Sprecher der
Internet-Auktion TradeMe, sagte, das Angebot habe ein Verbot
verletzt, wonach keine Körperteile angeboten werden dürften.
Sammler
Bruce Gotobed (45), ein früherer Jesuitenpriester und Sammler
katholischer Kunst und Reliquien, sagte der Zeitung, er habe das Haar
vor zwei Jahren von einem amerikanischen Sammler gekauft. Seit über
einem Jahr habe er die Locke vergeblich bei TradeMe angeboten. Nun
habe es Kritik gegeben, und er habe das Angebot zurückziehen müssen.
"Die Leute bekämpfen Sachen, die sie nicht verstehen", sagte Gotobed,
der nach eigenen Angaben auch eine Locke des ermordeten US-
Präsidenten John F. Kennedy besitzt.
Gruselig
"Ich weiß, es klingt gruselig, aber den Brauch, Haar eines
Verstorbenen aufzubewahren, gibt es seit Urzeiten. Schließlich
benutzte auch die katholische Kirche Teile von Leichen der Heiligen
als Reliquien." Das Haar Dianas habe in einem Gedichtband gelegen,
den die Prinzessin einem Freund schenkte. Sie sei von der Inschrift
"Meine Locke, Diana 1995" umrahmt gewesen, die sie authentisch mache.
Er wolle 600 Neuseeland-Dollars (rund 312 Euro) für die Locke haben,
sagte Gotobed. (APA/dpa)