Verbrechen der Wehrmacht an Zivilisten: Einem jüdischen Mann wird der Bart abgeschnitten.

Foto: Arte
In seinem Film "Der unbekannte Soldat" knüpft Regisseur Michael Verhoeven an die zwischen 1995 und 2004 in mehreren Städten Deutschlands gezeigte Wehrmachtsausstellung an.

Wir erinnern uns: Bis dahin hatte die deutsche Öffentlichkeit das Bild der "sauberen Wehrmacht" gepflegt. Mit der Ausstellung - 1998 gastierte sie gegen massive politische Widerstände in Graz - gelangten Fotos von Soldaten beim Mord an Zivilisten an die Öffentlichkeit.

Die Diskussion wurde auch in Österreich heftig geführt. Michael Verhoeven ("Die weiße Rose", "Das schreckliche Mädchen", "Mutters Courage") nimmt die Ausstellung über den Vernichtungskrieg im Osten (1941-1944) und vor allem die Reaktionen darauf als Ausgangspunkt.

Augenzeugen

Er verfolgt die Spuren bis in die Ukraine und nach Weißrussland. Anhand von zahlreichen Interviews mit Augenzeugen und Historikern in Deutschland, den USA und an den Orten des Geschehens, untersucht Verhoeven den wohl schrecklichsten Teil der Geschichte der deutschen Wehrmacht. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 8.1.2008)