Wien/Klagenfurt - Das laute Nachdenken von Außenminister Dimitrij Rupel über eine Ortstafel-Klage Sloweniens vor einem europäischen Gericht stößt in Österreich auf Schweigen. Im roten Kanzleramt verweist man auf das schwarze Außenamt, und dort fühlt man sich "nicht zuständig", weil der Kärntner Ortstafelstreit "seit Kanzler Schüssel immer Chefsache war" - also sei Alfred Gusenbauer am Zug. Einzig das BZÖ spricht in der Angelegenheit wieder einmal Klartext. Stefan Petzner, rechte Hand von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider und geschäftsführender Landesparteichef, erklärt zu den Klagsüberlegungen, die nun von Ljubljana angestellt werden: "Wir kennen die Slowenen und haben bereits befürchtet, dass sie ihre Ratspräsidentschaft für eine Internationalisierung des Ortstafelproblems missbrauchen werden." Für seine Partei hält der BZÖ-Mann wenig überraschend fest: "Wir lassen uns dadurch nicht einschüchtern und werden unsere Minderheitenpolitik weiterhin vertreten wie gehabt." (nw/DER STANDARD, Printausgabe, 9.1.2008)